Leverkusen & Rheinisch-Bergischer Kreis: Busflotte soll ab 2022 grün werden

Das Verkehrsunternehmen Wupsi GmbH, dessen gemeinsame Eigner Stadt und Kreis sind, hat seine emissionsfreie Zukunft fest im Blick.

Auf dem Weg in eine grüne Zukunft – eine Woche lang konnte die Wupsi mit einem 12 m langen eCitaro-Solo erste Eindrücke im Testbetrieb sammeln. (Foto: Wupsi)
Auf dem Weg in eine grüne Zukunft – eine Woche lang konnte die Wupsi mit einem 12 m langen eCitaro-Solo erste Eindrücke im Testbetrieb sammeln. (Foto: Wupsi)
Martina Weyh

Der Verkehrsbetreiber Wupsi mit Sitz in Leverkusen hat jüngst, gemeinsam mit dem Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises, Stephan Santelmann, und dem Oberbürgermeister der Stadt Leverkusen, Uwe Richrath, ihre Planungen zu einer emissionsfreien Zukunft vorgestellt.

Die Planung

Erklärtes Ziel ist, ab 2022 ausschließlich emissionsfreie Fahrzeuge anzuschaffen und den Fuhrpark sukzessive zu ersetzen.

„Wir wollen zunächst mit zehn Fahrzeugen starten und diese auf der ‚grünen Linie‘, der aktuellen Linie 222 einsetzen. Die Linie wird dann ausschließlich von batteriebetriebenen Elektrobussen gefahren und verbindet Leverkusen und den Rheinisch-Bergischen Kreis“, berichtet Wupsi-Geschäftsführer Marc Kretkowski.

Für eine komplette Umstellung des Fuhrparks auf emissionsfreie Antriebe seien neben der Beschaffung der Fahrzeuge und der Infrastruktur weitere Maßnahmen nötig. So müssten unter anderem die Betriebshoffläche erweitert und die erforderliche Stromnetzkapazität hergestellt werden.

Parallel beobachtet das Verkehrsunternehmen aber auch die Entwicklungen beim Wasserstoffantrieb sehr genau und führt kontinuierlich Gespräche, um mögliche Kooperationen mit den kommunalen Töchtern EVL und Avea sowie weiteren Unternehmen auszuloten.

Mit der Prüfung für den künftigen Einsatz von alternativen Antrieben im Bediengebiet hatte die Wupsi das externe Unternehmen ebusplan engagiert. Fazit – der Betrieb von Wasserstoff- ist im Vergleich zu Batteriebussen derzeit noch erheblich teurer. Grund dafür sind unter anderem die deutlich höheren Energiekosten für Wasserstofffahrzeuge.

Langfristig setzen die Verantwortlichen jedoch auf beide Möglichkeiten. Unterschiedliche Topographien, Anforderungen an höhere Reichweiten oder auch der Zugang zu Wasserstoff hätten erheblichen Einfluss auf die Entscheidung für eine Antriebsform. Daher wolle man beide Techniken einsetzen und zwar dort, wo sie optimal passten.

„Die Diskussion um alternative Antriebe sollte nicht ideologisch geführt werden. Ein richtiger Mix verschiedener Energien für verschiedene Einsatzorte und abhängig von der lokalen Beschaffenheit ist erforderlich“, so Kretkowski.

Die Kosten

Das Verkehrsunternehmen rechnet vor, dass das Investitionsvolumen für zehn Batteriebusse inklusive benötigter Ladeinfrastruktur mit 7,8 Mio. € zu Buche schlägt. Bereits im Vorfeld konnten jedoch Fördersummen zwischen 3,7 und 4,4 Mio. € akquirieren werden, sodass die Umsetzung der Maßnahme für die Aufgabenträger zu einer jährlichen Mehrbelastung von rund 260.000 € führt.