Niggbus finanziert Ausbildung von Fahrpersonal

Aktiv gegen den Fahrermangel – das österreichische Busunternehmen aus Rankweil im Vorarlberger Rheintal fördert die Ausbildung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Lucia Ranicová und Simon Schneider haben die Lehrabschlussprüfung gemeistert und sind frischgebackene Busfahrer. (Foto: Udo Mittelberger)
Lucia Ranicová und Simon Schneider haben die Lehrabschlussprüfung gemeistert und sind frischgebackene Busfahrer. (Foto: Udo Mittelberger)
Martina Weyh

In den vergangenen zehn Jahren hat das private Busunternehmen Niggbus aus dem österreichischen Rankweil 20 Berufskraftfahrer-Ausbildungen ermöglicht. Lucia Ranicová und Simon Schneider sind die beiden neuesten Fachkräfte am Buslenkrad.

„Ich sitze gerne hinterm Steuer. In meiner Heimat Slowakei fahren Frauen keine Busse. Hier habe ich meinen Traumberuf verwirklicht“, freut sich Lucia Raničová, die nach Arbeitsstellen als Pflegerin und im Lager seit zwei Jahren bei Niggbus arbeitet.

Auch für ihren Kollegen Simon Schneider, der seit fünf Jahren beim Rankweiler Busunternehmen arbeitet, ist der Busfahrerberuf, Berufung. Schneider wurde eher zufällig Busfahrer:

„Zum Glück, der Job ist genau das Richtige für mich“, erzählt er.

Voraussetzungen

Mindestens zwei Jahre Berufspraxis hinterm Steuer eines Omnibusses oder Lkw sind Voraussetzung für den einmal jährlich im Wifi Vorarlberg durchgeführten Vorbereitungskurs zur Lehrabschlussprüfung. Dabei erweitern die angehenden Fachkräfte drei Wochen lang ihr Wissen rund um die Personenbeförderung. Die intensive Ausbildung reicht von gesetzlichen Bestimmungen über die Stressbewältigung bis zur ökologischen Fahrweise und dem Verhalten in Notsituationen.

„Das Know-how kommt uns allen zugute. Die Fahrgäste profitieren davon genauso wie die Mechaniker in der betriebseigenen Werkstatt“, sagt Gerhard Pertoll. Er ist seit 2018 neben Alfred Herburger zweiter Geschäftsführer bei Niggbus und unter anderem für die Ausbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zuständig. 2008 hat Pertoll selbst die Ausbildung zum Berufskraftfahrer absolviert.

Ausgezeichnetes Engagement

Niggbus zählt seit Jahren zu den familienfreundlichen Betrieben des Landes, führt seit dem Vorjahr als eines von elf Unternehmen Vorarlbergs das Ökoprofit-Plus-Zertifikat und wurde mit dem Salvus-Gesundheitspreis ausgezeichnet.

„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen tagtäglich für sichere Mobilität. Wir wollen ihnen mit der Finanzierung der Berufsausbildung unsere Wertschätzung ausdrücken“, sagt Pertoll.

Das 1924 als Fuhrwerksbetrieb gegründete private Busunternehmen Niggbus im Vorarlberger Rheintal hat sich auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) spezialisiert. Als Betreiber des Stadtbus Feldkirch und Partner von Landbus Oberes Rheintal, Landbus Walgau und des Verkehrsverbundes Vorarlberg sorgt das Unternehmen für die umweltfreundliche Mobilität von über 8 Mio. Fahrgästen jährlich.

Das Busunternehmen mit derzeit 67 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern setzt 25 moderne Niederflurbusse ein – sieben davon mit Hybridantrieb – die der Abgasnorm Euro 6 entsprechen. Seit diesem Jahr läuft eine Evaluierung zur Umstellung auf E-Mobilität.