Hamburger Hochbahn: Busflotte bekommt Abbiegeassistenten

Mehr Sicherheit fährt mit – bis Ende 2022 sollen die mehr als 1.000 Fahrzeuge des Hochbahn-Fuhrparks mit dem Assistenzsystem ausgestattet sein – bis Ende Juni dieses Jahres peilt das Verkehrsunternehmen die Marke von 200 Bussen an.

Die Hamburger Hochbahn hat sich für ein radarbasiertes Abbiegeassistenzsystem entschieden, nachdem im vergangenen Jahr verschiedene Technologien eingehend getestet wurden. Im Bild Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks und Claudia Güsken, Mitglied des Hochbahn-Vorstands. (Foto: Hamburger Hochbahn)
Die Hamburger Hochbahn hat sich für ein radarbasiertes Abbiegeassistenzsystem entschieden, nachdem im vergangenen Jahr verschiedene Technologien eingehend getestet wurden. Im Bild Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks und Claudia Güsken, Mitglied des Hochbahn-Vorstands. (Foto: Hamburger Hochbahn)
Martina Weyh

Effektiverer Schutz für Radfahrer und Fußgänger – der städtische Verkehrsbetreiber Hamburger Hochbahn rüstet seine gesamte Busflotte mit radarbasierten Abbiegeassistenten nach. Die Kosten dafür beziffert die Hochbahn mit rund 2,5 Mio. Euro.

So funktioniert‘s

Das Abbiegeassistenzsystem sendet elektromagnetische Wellen und wertet das Echo aus. So können Abstand, Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung eines sich nähernden Objekts bestimmt und vor einem drohenden Zusammenstoß gewarnt werden.

Konkret erfasst ein Sensor an der rechten Außenseite des Busses einen Schutzraum von 3 m Breite und 10 m Länge. Sobald via Blinker ein Abbiegevorgang gestartet wird, schaltet das System in einen Warnmodus. Befinden sich bewegende Verkehrsteilnehmer, wie Radfahrer, Fußgänger oder E-Scooter im Schutzraum, erhält das Fahrpersonal im Bus sowohl ein akustisches wie auch ein optisches Signal.

„Moderne Abbiegeassistenten helfen den Busfahrerinnen und -fahrern dabei, Radfahrende und Fußgänger sowie Fußgängerinnen besser zu erkennen und erhöhen somit die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer maßgeblich", so Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks.

Ein Assistenzsystem sei eine willkommene Ergänzung zum vorausschauenden Fahren – gerade in herausfordernden Abbiegesituationen, ist Claudia Güsken, Mitglied des Hochbahn-Vorstands und verantwortlich für Betrieb und Personal überzeugt.

„Mit der Ausrüstung unserer Flotte leisten wir einen wichtigen Beitrag, um das Zusammenspiel von Bus und Fahrrad in der Stadt weiter zu verbessern“, so Güsken.

Bis Ende 2022 soll die Nachrüstung komplett abgeschlossen sein. Bis Ende Juni diesen Jahres peilt das Verkehrsunternehmen die Marke von 200 Bussen mit Abbiegeassistent an.

Ab 2024 schreibt eine EU-Verordnung die elektronischen Helfer ohnedies bei Neuzulassungen von Stadtbussen vor. Mit der vorzeitigen Aufrüstung der Bestandsflotte will das Verkehrsunternehmen nach eigenem Bekunden ein Zeichen zur Unterstützung der Freien und Hansestadt Hamburg auf dem Weg zur Fahrradstadt geben.

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