Busfahrerin von Goodyear und AvD zum „Held der Straße“ gekürt

Marzena Szojda bewahrte voll besetzten Teambus vor Unglück.
Redaktion (allg.)

Marzena Szojda aus Wittingen im Landkreis Gifhorn in Niedersachsen konnte im März ein Busunglück verhindern. Die 40-jährige Busfahrerin griff nach Angaben der Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH, Hanau, schnell und richtig ins Geschehen ein, als ihr Kollege im Teambus der Eishockeymannschaft „Grizzlys Wolfsburg“ am Steuer einen Schlaganfall erlitt. Für ihr engagiertes Handeln haben Goodyear und der Automobilclub von Deutschland (AvD) e.V., Frankfurt am Main, die 40-Jährige aus Wittingen in Niedersachsen deshalb nun zum „Held der Straße“ des Monats Mai gekürt.

Mit 95 km/h gegen die Leitplanke

„Wir waren auf dem Weg von Düsseldorf nach München zu einem Spiel. Ich fuhr den Bus bis zur Mittagspause und anschließend übernahm mein Kollege ab Aschaffenburg das Steuer“, schildert Szojda die Ausgangssituation. Doch nur 20 Minuten später wunderte sich die 40-Jährige, warum der Fahrer nicht mehr den Mindestabstand einhielt. Die Frau bemerkte seinen merkwürdigen Tunnelblick und nur einen Moment später zog der Bus von der mittleren auf die rechte Spur und stieß mit knapp 95 km/h gegen die Leitplanke. Dann reagierte die Frau blitzschnell: Sie griff ihrem Kollegen ins Lenkrad und betätigte in Intervallen die Zusatzbremse. Die Wittenbergerin musste sehr viel Kraft aufbringen und dennoch hielt der Bus nicht an, denn der Fahrer saß noch immer verkrampft am Steuer und konnte den Fuß nicht selbstständig vom Gas nehmen. Also zog sie sein Bein vom Pedal und konnte das Fahrzeug schließlich auf dem Seitenstreifen anhalten.

Schlaganfall am Steuer

Sofort kümmerten sich weitere Mitfahrer um den Busfahrer und riefen die Rettungskräfte. Szojda sammelte in der Zeit verlorene Busteile ein, die durch die Kollision mit der Leitplanke vom Bus abgetrennt wurden. „Mir war klar, dass wir da nicht stehenbleiben konnten und ein Parkplatz war ganz in der Nähe. Schließlich war die Autobahn stark befahren und ich wollte die Mannschaft in Sicherheit bringen“, erklärt sie. Also fuhr Szojda zu der nahegelegenen Raststätte, wo die Rettungskräfte eintrafen und sich um den Busfahrer kümmern konnten, der einen Schlaganfall am Steuer erlitten hatte. Später brachte Szojda die Grizzlys Wolfsburg noch sicher nach München.

(kb)