INIT auf der IT-TRANS in Karlsruhe

Premiere feiert das Assistenzsystem für Fahrgäste mit Seh-, Hör- und Mobilitätseinschränkungen.

Durch das Reiseassistenzsystem AssistivEtravel erhalten Fahrgäste mit Behinderungen bedarfsgerechte Unterstützung in jedem Stadium ihrer Reise. (Foto: iStock.com/RichLegg)
Durch das Reiseassistenzsystem AssistivEtravel erhalten Fahrgäste mit Behinderungen bedarfsgerechte Unterstützung in jedem Stadium ihrer Reise. (Foto: iStock.com/RichLegg)
Claus Bünnagel

Erstmals in Europa zeigt INIT auf der IT-TRANS (3.-5.3.2020) in Karlsruhe am Messestand 1F1 ihr Assistenzsystem für Fahrgäste mit Seh-, Hör- und Mobilitätseinschränkungen. Die App AssistivEtravel bietet ihnen bedarfsgerechte Unterstützung in jedem Stadium ihrer Reise. Zunächst definieren die Nutzer im Profil ihre speziellen Bedürfnisse. Auf Basis dieser Einstellungen aktiviert die App unterschiedliche Funktionen und passt die Nutzeroberfläche entsprechend an. Für sehbehinderte Nutzer wird die Navigation vereinfacht und mittels Text-to-Speech (Vorlesefunktion) optimiert. Außerdem erzeugt das Sehbehinderten-Profil Außenansagen an der gewünschten Einstiegshaltestelle. Für hörbehinderte Fahrgäste werden die Innenansagen im Bus, die über die nächste Haltestelle informieren, auf die Hörgeräte übertragen. 

Fahrer eingebunden

Bislang einzigartig ist der Ansatz, auch die Busfahrer in das Assistenzsystem einzubinden. Sie bekommen vor jeder Haltestelle auf ihrem Bordcomputer angezeigt, ob Fahrgäste mit speziellen Bedürfnissen ein- oder aussteigen möchten und welche Einschränkung diese haben. So können sie u.a. mobilitätseingeschränkten Fahrgästen mitteilen, ob der Rollstuhlplatz verfügbar ist und beim Ein- oder Ausstieg helfen.

Entwickelt wurde die App gemeinsam mit der LTA Singapore und SG Enable, einer Organisation, die sich der Integration von Menschen mit Behinderungen verschrieben hat, im Testprojekt Mavis in Singapur. Dieses wurde im Rahmen des UITP Summits 2019 in Stockholm mit gleich zwei Awards ausgezeichnet. 

Integrierte Lösung für Elektrobusse

Als Vorreiter und nach eigenen Angaben einziger Anbieter auf dem Markt bietet INIT eine umfassende Systemlösung, die alle betrieblichen Prozesse des Einsatzes von Elektrobussen umfasst. Das Planungs- und Simulationssystem eMobilePlan ermittelt die Auswirklungen verschiedener Parameter auf Ressourcen sowie Gesamtkosten und deckt die E-Bus-spezifischen Anforderungen der Umlaufplanung ab. 

Das Intermodal-Transport-Control-System Mobile-ITCS überwacht permanent den Ladezustand der Elektrofahrzeuge, warnt den Disponenten beim Erreichen eines kritischen Ladezustands und prüft die Restreichweite vor dem Ausführen von dispositiven Maßnahmen. Basis für all dies: eine verlässliche Reichweitenprognose, die durch maschinelles Lernen immer präziser wird.

Intelligentes Lademanagement

Die Ladevorgänge selbst lassen sich im intelligenten Lademanagement MobileEcharge steuern und überwachen. Eine enge Verbindung zum Betriebshofmanagementsystem Mobile-DMS stellt sicher, dass dabei aktuelle Ladezustände, vorhandene Ladekapazitäten und geplante Ausfahrten berücksichtigt werden können. Das Assistenzsystem MobileEfficiency erfasst zudem Energieverbräuche und übermittelt dem Fahrer in Echtzeit eine Rückmeldung – so kann er seine Fahrweise direkt anpassen. 

ID-basiertes Ticketing

Auf der Messe stellt INIT ihre Smart-Ticketing-Lösung auf der Basis von ID-basiertem Ticketing aus. Damit können ÖPNV-Nutzer die Vorteile eines kontenbasierten Fahrgeldmanagements mit Bestpreisfindung zu nutzen. Bereits im Jahr 2017 ging das System für TriMet (Portland, USA) in Betrieb, das mit der Einbeziehung von z.B. virtuellen Smartcards, Google Pay, Apple Pay und Samsung Pay nach Unternehmensangaben neue Maßstäbe setzte. Auch in Europa setzt sich das Prinzip der Open Payments immer mehr durch. So konnte der INIT-Kunde National Express West Midlands (NXWM) aus dem britischen Birmingham 2019 eine umfassende EMV-Akkreditierung erzielen. Damit konnte die INIT-Lösung die aktuellsten nahverkehrsspezifischen Vorgaben von Visa und Mastercard erfüllt. Seither können die Fahrgäste kontaktlos mit ihrer Kreditkarte, Google Pay, Apple Pay oder Samsung Pay sowie einer NXWM-eigenen App einchecken und von der Bestpreisabrechnung auf Tagesbasis profitieren. Inzwischen nutzen 64 % der Fahrgäste diese digitalen Bezahlmöglichkeiten.