Nationalpark Bayerischer Wald: Auf Europas grünem Dach

Im Jahre 2020 feierte der erste und älteste Nationalpark Deutschlands seinen 50. Geburtstag.

Rissloch-Wasserfall Bodenmais. (Foto: Berghoff)
Rissloch-Wasserfall Bodenmais. (Foto: Berghoff)
Claus Bünnagel

Der Nationalpark Bayerischer Wald im Osten Niederbayerns an der Grenze zu Tschechien ist ein Großschutzgebiet, das zusammen mit dem benachbarten Nationalpark Šumava in Tschechien das größte zusammenhängende Waldschutzgebiet Mitteleuropas bildet. Kein Wunder, das dieses Gebiet auch als das „Grüne Dach Europas“ bezeichnet wird. Im Jahre 2020 feierte der erste und älteste Nationalpark Deutschlands seinen 50. Geburtstag. Heute umfasst das Nationalparkgebiet eine Fläche von 24.250 ha. Rund 98 % der Fläche sind Wälder, 72 % davon als Naturzonen ausgewiesen.

Blütenpracht am Arbergipfel

Man hat sich so an den Arber gewöhnt, dass viele Besucher, aber auch Einheimische, sich der botanischen Besonderheiten und der Vielfallt am höchsten Berg des Bayerischen Waldes gar nicht mehr bewusst sind. Nehmen wir als Beispiel die Zeit gegen Ende Juli: Dann bietet die Pflanzenwelt am Arbergipfel ihren Betrachtern einen besonders prachtvollen Anblick. Vor allem der Ungarische Enzian sorgt mit seinen Blüten für Aufsehen. Daneben weist der Arbergipfel viele weitere zwar weniger auffällige, aber ebenfalls seltene und geschützte Pflanzenarten auf. Denn vor allen sogenannte „Eiszeitreliktarten“ konnten aufgrund des rauen Klimas im Gipfelbereich am Arber überdauern. Auch ein Besuch der Kristallglasmanufaktur Theresienthal in Zwiesel ist ein beeindruckendes Gruppenerlebnis. Im Zwieseler Winkel wird seit 600 Jahren Glas verarbeitet. Theresienthal belieferte schon den Zarenhof und den Kaiserhof in Frankreich. www.nationalpark-bayerischer-wald.de und www.arberland.de