Die Landesgartenschau umfasst den neuen, zehn Hektar großen Ortspark sowie weitere knapp vier Hektar temporäre Ausstellungsflächen. Die Veranstaltung ist die erste im Großraum München. Gefeiert wird 145 Tage lang bis zum 6. Oktober.
Mehr als 40 Jahre lang wurde in Kirchheim darüber gerungen, was mit den Flächen zwischen den räumlich getrennten Gemeindeteilen und Kirchheim und Heimstetten geschehen soll. Heute wurde nun auf knapp 14 Hektar die 37. Bayerische Landesgartenschau eröffnet. Unter dem Motto „Zusammen.Wachsen.“ sind Besucherinnen und Besucher eingeladen, einen Sommer lang im neuen Ortspark in Kirchheim b. München zu feiern und die Natur zu genießen.
Bayerns Ministerpräsident eröffnet Landesgartenschau
Die offizielle Eröffnung der Landesgartenschau fand im neuen Bürgersaal statt, wo Bayerns Ministerpräsident den echten Mehrwert betonte, der durch Landesgartenschauen für die Bevölkerung geschaffen werde.
„Eine grüne Oase in Zeiten des Klimawandels! Die heutige Eröffnung der Landesgartenschau 2024 in Kirchheim bei München mit Umweltminister Thorsten Glauber ist ein großer Tag für ganz Bayern: Die Gartenschau bringt mit über 800 gepflanzten Bäumen die Natur in den Ort und schafft auf rund 100.000 Quadratmetern Lebensraum für Artenvielfalt. Sie lädt mit ihren Beeten, Wäldern und Seen zum Innehalten und Verweilen ein. Die Gartenschau ist auch Motor für Stadtentwicklung: Sie verbindet zwei Gemeindeteile durch intelligente Wegesysteme. So entsteht echter, dauerhafter Mehrwert für ein besseres, schöneres und angenehmeres Leben. Das ist gut investiertes Geld und deshalb haben wir als Freistaat die Förderung weiter erhöht. Und die Landesgartenschau ist immer auch Leistungsschau des Gärtnerhandwerks. Blumen machen unser aller Leben schöner - darum herzlichen Dank für die großartige Arbeit sowie viel Erfolg und Gottes Segen der Landesgartenschau!“ sagte Markus Söder.
Die Landesgartenschau als Fest
Die Parkplaner des Landschaftsarchitekturbüros SINAI Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH haben den Park in fünf sogenannte Sphären unterteilt – Garten, Wildnis, Wasser, Wald und Wiese. Entstanden ist ein Park mit starken sinnlichen Kontrasten, mit nutzbaren Räumen und natürlichen Lebensräumen direkt nebeneinander. Aus Bäumen, die ehemals an einem Parkplatz standen, wurden Bäume in der Sphäre „Wald“, in dem viele weitere gepflanzt wurden. Wo früher die stark befahrene Hauptstraße von Kirchheim nach Heimstetten führte, spiegelt sich jetzt das neue Rathaus im Wasser des Parksees.
Der Autoverkehr führt nun westlich und östlich am Park vorbei. Erschlossen wird die neue Grünfläche durch eine großzügig angelegte Fuß- und Radwegschleife in Form einer liegenden Acht (genannt: „der Achter“).
Bis Oktober: Vielseitiges Programm
Insgesamt wurden für den Bau des neuen Ortsparks knapp 12.000 Quadratmeter Fläche entsiegelt. Dazu mehr als 800 neue Bäume gepflanzt, auf knapp 20.000 Quadratmetern gibt es Hecken-, Stauden- und Strauchpflanzungen. Und aus 150.000 Blumenzwiebeln ist zur Landesgartenschau ein farbenprächtiges Blütenmeer entstanden, das bis zum Abschluss am 6. Oktober immer wieder neu und den Jahreszeiten angepasst blühen wird. Die Blütenschauen finden in fünf halboffenen Pavillons, sogenannten „Blütenräumen“ statt.
Die Besucherinnen und Besucher erwarten mehr als 90 Ausstellungsbeiträge zu den Themen Gartenkultur, Natur- und Umweltschutz sowie ein Veranstaltungsprogramm mit über 3.5000 Programmpunkten. Dazu zählen die Veranstaltungen der 29 Kommunen des Gastgeber-Landkreises München im „Landkreis-Pavillon“ sowie hunderte Veranstaltungen der evangelischen und katholischen Kirche im Ausstellungsbeitrag „Holy Garden“.
Durch den nur behutsamen Umbau der Bestandsvegetation bietet die Landesgartenschau Kirchheim viel natürlichen Schatten sowie weitere gut beschirmte Ruhezonen auf der Liegewiese am Parksee, am Generationenplatz und an den drei Gastronomiestandorten: der Gastronomie am Bürgersaal mit Biergarten, der Blütenbar und dem Restaurant Bienenstock mit Rooftop-Bar.
Anerkennung für Gärtner und Floristen
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber sprach in seiner Rede dem Berufsstand der Garten- und Landschaftsbauern, der Gärtner und der Floristen seine große Anerkennung aus. Kirchheim, sei nun das Herz Bayerns rund um den Garten. Er freue sich darauf, dass nun keine Straße mehr zwischen Kirchheim und Heimstetten verlaufe, sondern der neue Ortspark mit der Gartenschau die Gemeindeteile Kirchheim, Heimstetten und Hausen verbindet.
„Hunderttausende Besucher werden diese Sommer hierher pilgern und das Lebensgefühl aus Kirchheim mitnehmen,“ so Glauber.
Landesgartenschau als Herzensangelegenheit
Das besondere Gefühl dieses Eröffnungstages betonte zuvor auch Altbürgermeister Maximilian Böltl, MdL. Bis Oktober 2023 war er Erster Bürgermeister der Gemeinde Kirchheim und in dieser Position sowohl Ideengeber als auch Initiator des Projekts Landesgartenschau Kirchheim. Allen Besucherinnen und Besuchern wünschte Böltl einen „summer of love“ in Kirchheim – „mit einem Gefühl von Freude und Freiheit wie nach dem Schulabschluss“.
Stephan Keck, Zweiter Bürgermeister der Gemeinde Kirchheim seit 2020 und Erster Bürgermeister seit Februar 2024 betonte in seinem Grußwort seine enge persönliche Beziehung zur Landesgartenschau.
„1983 während der IGA in München habe ich entschieden, Landschaftsgärtner zu werden, konnte zur BUGA 2005 in Riem selbst sehr viel mitgestalten und darf jetzt als neu gewählter Erster Bürgermeister die erste Gartenschau im Landkreis München eröffnen“, so Keck. Die Tradition, mit Gartenschauen aktiv und nachhaltig gesunde Stadtentwicklung zu betreiben, werde somit auch im Raum München fortgeführt.
Zweiter Gesellschafter der Landesgartenschau Kirchheim ist neben der Gemeinde die Bayerische Landegartenschau GmbH (ByLGS). Seit 1980 führt sie Landesgartenschauen in Bayern durch. ByLGS-Vorsitzender Gerhard Zäh griff in seinem Grußwort das Motto der Landesgartenschau Kirchheim „Zusammen.wachsen.“ auf und freute sich aufs „Zusammen.Feiern“, „Zusammen.Sein.“, „Zusammen.Finden.“ und das „Zusammen.Bleiben.“, was jeweils durch Gartenschauen ermöglicht werde. Eine Gartenschau dürfe vor allem Spaß machen, sagte Zäh. Und nachdem sich die Tore nach dem Ereignis geschlossen haben, werde der Ortspark als lebendiger Mittelpunkt zwischen den beiden Gemeindeteilen Kirchheim und Heimstetten bestehen bleiben.
Landesgartenschau mit kirchlichem Segen
Den kirchlichen Segen für die Landesgartenschau sprachen Kardinal Reinhard Marx und der Landesbischof der Evangelisch-Luth. Kirche in Bayern, Christian Kopp, gemeinsam aus. „Gartenschauen sind ein Ort des Zusammenkommens und der Versöhnung“, sagte Marx. Am Motto „Zusammen.Wachsen.“ gefalle ihm der gemeinschaftliche Aspekt und die Betonung des Wortes „wachsen“: Denn wachsen bedeute: es geht positiv weiter. Landesbischof Christian Kopp erinnerte daran, dass der „Garten ein ganz tiefes biblisches Bild ist“. Hier könne vieles entstehen – genau das wünsche er der Landesgartenschau Kirchheim.
Rund vier Millionen Euro Förderung flossen vom Freistaat Bayern in den Bau der neuen Grünanlage. Ebenfalls rund vier Millionen Euro kamen vom zweiten Hauptfördergeber, der EU. Deren Vertreter, Renke Deckarm und Jürgen Gmelch waren bei der Eröffnung ebenfalls zugegen.
Gut erreichbar mit dem ÖPNV
Die Bayerische Landesgartenschau Kirchheim ist über die A99 oder A94 bequem zu erreichen und bietet einen großen Bus- und Pkw-Parkplatz direkt an der Kasse Kirchheim.
Darüber hinaus ist die Landesgartenschau Kirchheim die erste in Bayern, die über einen eigenen ÖPNV-Anschluss verfügt. Von der S2 (S-Bahnhof Heimstetten) geht es in zehn Minuten zu Fuß zum Gelände. (Kasse Heimstetten). Alternativ fahren vom S-Bahnhof Heimstetten und auch bereits von den U-Bahnhaltestellen der U2 (Messestadt Ost bzw. Messestadt West) aus die Busse 262 und 263 zur Landesgartenschau. Mehr Informationen finden sich unter www.kirchheim2024.d
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