In Nürnberg lockt das Bratwurstmuseum

Die weltweit bekannte Wurstspezialität hat ein eigenes Refugium erhalten. Seit November letzten Jahres dreht sich in der Bratwurstgasse am Trödelmarkt alles um die Nürnberger Rostbratwurst und ihre jahrhundertealte handwerkliche Tradition.

Das Bratwurstmuseum in Nürnberg informiert vielfältig und anschaulich über die jahrhundertelange Tradition der Nürnberger Rostbratwurst. (Foto: Bratwurstmuseum Nürnberg)
Das Bratwurstmuseum in Nürnberg informiert vielfältig und anschaulich über die jahrhundertelange Tradition der Nürnberger Rostbratwurst. (Foto: Bratwurstmuseum Nürnberg)
Martina Weyh

Nach nur sieben Monaten Bauzeit wurde am 19. November vergangenen Jahres das Nürnberger Bratwurstmuseum auf einer Fläche von ca. 100 qm eröffnet.

„Seit vielen Jahren besteht der Wunsch im Schutzverband ein eigenes Museum für die Nürnberger Bratwurst zu konzipieren. Durch Zufall entdeckten wir diese charmanten Räumlichkeiten am Trödelmarkt, mitten in der Nürnberger Altstadt in der direkten Umgebung zum neuen Zukunftsmuseum.“ erklärt der 1. Vorsitzende Dr. Rainer Heimler. „Da fiel uns die Entscheidung nicht schwer und der Startschuss fiel im Frühjahr 2021.“

Aber nicht nur mit dem Museum wird die bekannte Nürnberger Spezialität gewürdigt, sondern auch die Straße wurde nach ihr in benannt – das Museum befindet sich in der „Bratwurstgasse“ am Trödelmarkt.

Geschichtsträchtig

Vielfältige Exponate der Zwölfbrüderhausstiftung aus dem 14. bis 16. Jahrhundert und zahlreiche historische Metzgergerätschaften veranschaulichen die Historie der „Nürnberger Rostbratwurst“. Große und kleine Besucher erhalten einen spannenden Einblick in die traditionelle Handwerkskunst der Nürnberger Metzger, die bereits seit dem Mittelalter für die kleine Bratwurst verantwortlich zeichnen.

Hergestellt werden die Nürnberger Bratwürste bis heute ausschließlich von Nürnberger Metzgerbetrieben. Zur Herstellung der Nürnberger Bratwurst wird entsprechend der festgeschriebenen Rezeptur nur bestes grob entfettetes Schweinefleisch verwendet, welches am Ende mit der typischen Majoran Würzung verfeinert und im Schafsaitling auf 9 cm abgedreht wird.

Das Museum zeigt die bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts geltenden strengen Qualitäts- und Herstellungsrichtlinien für die Wurstherstellung. Seit 2003 stehen die Nürnberger Rostbratwürste sogar unter dem Schutz der Europäischen Union, damit Qualität und Tradition dieses Nürnberger Markenzeichens bestehen bleiben.

Erstmals urkundlich erwähnt wurden die Nürnberger Bratwürste im Buch des Nürnberger Rates der Jahre 1313/1314, darin heißt es „Alles Sweinelendenprät soll man in die Würste hacken“. Dieser historische Beleg kann als großformatige Abbildung im Museum besichtigt werden.

Öffnungszeiten, Preise

Die Ausstellung ist zweisprachig (deutsch, englisch) konzipiert. Im Eingangsbereich ist ein kleiner, feiner Shop-Bereich mit verschiedensten Artikeln, Geschenkideen und Souvenirs rund um die Nürnberger Bratwurst eingerichtet.

Das Nürnberger Bratwurstmuseum ist dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr und an den Wochenenden bis 18 Uhr geöffnet. Ein Besuch kostet pro Person 3 Euro, ermäßigt 1, 50 Euro. Kinder bis sechs Jahre haben freien Eintritt.