Leuchtende Algen - Ausstellung im Haus der Wissenschaft

(dpa/lni/fn) Braunalgen können den Klimawandel bremsen. Eine Künstlerin inszeniert die glitschigen Klimaschützer.

Braunalgen sind im Meer zu sehen. Eine Ausstellung in Bremen setzt sich mit der Rolle der Algen auseinander. (Foto: Daniel Gastaldi/dpa)
Braunalgen sind im Meer zu sehen. Eine Ausstellung in Bremen setzt sich mit der Rolle der Algen auseinander. (Foto: Daniel Gastaldi/dpa)
Franziska Neuner

Braunalgen als Klimaschützer stehen im Mittelpunkt einer Ausstellung in Bremen.

„Algen im Meer können große Mengen Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernen“, teilte das Haus der Wissenschaft mit.

Die französische Künstlerin Sarah Braeck habe sich diesem Phänomen genähert und Fotos der Algen künstlerisch bearbeitet. Die Ausstellung „Currents of Light – Ströme des Lichts“ wird am Mittwochnachmittag um 17 Uhr eröffnet.

Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie forscht zu Braunalgen

Ein Team vom Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen forscht zu den glitschigen Klimaschützern: Braunalgen setzen Kohlendioxid beim Wachstum ein, so das Ergebnis der Forschung. Die Algen nutzen das Treibhausgas aber auch zur Bildung eines zuckerhaltigen und nur schwer abbaubaren Schleims, der für Jahrhunderte in Sedimenten verbleiben kann. 

Braunalgen fixierten mehr Kohlenstoff pro Flächeneinheit als Wälder

Braunalgen sind mehrzellige Algen, die größtenteils im Meer vorkommen. Zu ihnen gehören etwa Seetang, Knotentang oder der in der Studie untersuchte Blasentang (Fucus vesiculosus), der in Nord- und Ostsee sowie im Nordatlantik verbreitet ist.

Braunalgen fixierten mehr Kohlenstoff pro Flächeneinheit als Wälder an Land, schreibt das Team. Farmen, auf denen die Algen angebaut, geerntet und genutzt werden, könnten deshalb eine Maßnahme gegen den Klimawandel sein.

Ausstellung bis Ende Oktober

Für die Ausstellung hat Braeck die Fotos des Forschungsteams bearbeitet:

„Sie taucht die Abzüge ins Wasser, veredelt sie mit Tinte und materialisiert die Luft- und Wasserströme mit reflektierenden Materialien bei Nachaufnahmen mit Blitz“, teilt das Haus der Wissenschaft mit.

Das Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie und das Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen begleiten das Projekt wissenschaftlich. Die Ausstellung ist bis zum 28. Oktober im Haus der Wissenschaft zu sehen.