Besuch in der Vergangenheit: das Deutsche Auswandererhaus

Mehr als sieben Millionen Menschen sind über Bremerhaven in die Neue Welt ausgewandert. Bewahrt und erzählt werden all die Lebensgeschichten und Motive von Aus- und seit 2012 auch Einwanderern im preisgekrönten Migrationsmuseum in Bremerhaven.

Seine Thematik spiegeln soll auch die Architektur des Deutschen Auswandererhauses. (Foto: DAH)
Seine Thematik spiegeln soll auch die Architektur des Deutschen Auswandererhauses. (Foto: DAH)
Martina Weyh

Der Rundgang durch das barrierefreie Haus direkt am Neuen Hafen in Bremerhaven von dem bis 1890 knapp 1,2 Millionen Menschen in die Neue Welt aufbrachen, orientiert sich an den vielfältigen Lebensgeschichten historischer Auswanderer, den verschiedenen Stationen ihrer Reise vom Aufbruch bis zur Ankunft und den damit verbundenen Gefühlen und Fährnissen. All das können Besucher mithilfe von eindrucksvollen Rauminszenierungen, Klanginstallationen und modernster Museumstechnik von der Bremerhavener Kaje über die Ankunft in Ellis Island bis zum Ende der Reise im New Yorker Grand Central Terminal hautnah miterleben.

Einwanderungsgeschichte im Erweiterungsbau

Der 2012 eröffnete und mit einer Brücke verbundene würfelförmige Erweiterungsbau des Migrationsmuseums beherbergt dagegen Biografien, anhand derer die bislang 334 Jahre währende Einwanderungsgeschichte nach Deutschland von 1685 bis heute erzählt wird – darunter die Schicksale von Hugenotten, Wander-, Saison- und Gastarbeitern, Bürgerkriegsflüchtigen und Heimatvertriebenen.

Auch hier ist der Besucher durch die multimediale Technik, die Gestaltung der Ausstellungsräume und viele Originalstücke fühlbar dicht am historischen Geschehen und Hintergründe von Einwanderungsströmungen und Fluchtursachen in den verschiedenen Zeitläuften werden vielschichtig beleuchtet.

Regelmäßige Sonderausstellungen, die sich speziellen Aspekten der Migration von und nach Deutschland widmen, ergänzen das museale Angebot.

Im Anschluss an den Museumsbesuch haben Besucher im Raum für Familienrecherche Gelegenheit zu einer persönlichen Spurensuche nach ausgewanderten Vorfahren. Die zwei kostenfrei zur Verfügung stehenden Online-Datenbanken ermöglichen den Zugriff auf ein vielfältiges Quellenmaterial.