Sonderausstellung: „Drauf geschissen“ – Kulturgeschichte des stillen Örtchens

Die Sonderschau im Limeseum in Ruffenhofen bei Wittelshofen läuft noch bis zum 7. April 2024.

Die Ausstellung im Limeseum widmet sich in allen Facetten dem Toilettengang – eindrucksvoll spiegelt der die Lebens- und Erlebenswelten der Menschen verschiedenster Epochen und Milieus. Bei den Römern z.B. dienten großräumige Latrinen mit langen Sitzbänken aus Holz oder Stein mit fließendem Wasser – und mitnichten schambehaftet – auch als gesellschaftlicher Treffpunkt. (Foto: Limeseum)
Die Ausstellung im Limeseum widmet sich in allen Facetten dem Toilettengang – eindrucksvoll spiegelt der die Lebens- und Erlebenswelten der Menschen verschiedenster Epochen und Milieus. Bei den Römern z.B. dienten großräumige Latrinen mit langen Sitzbänken aus Holz oder Stein mit fließendem Wasser – und mitnichten schambehaftet – auch als gesellschaftlicher Treffpunkt. (Foto: Limeseum)
Martina Weyh

Wer sich für römische Geschichte interessiert, der ist im Limeseum im fränkischen Ruffenhofen bei Wittelshofen genau richtig – wer sich für die Kulturgeschichte der Toilette interessiert auch.

Die Sonderausstellung mit dem deftigen Titel „Drauf geschissen!“, die noch bis zum 7. April zu sehen ist, widmet sich von der Antike bis zur Neuzeit in allen Facetten dem Toilettengang – eindrucksvoll spiegelt der die Lebens- und Erlebenswelten der Menschen verschiedenster Epochen und Milieus.

Durch viele beeindruckende Exponate vor Ort erfahren die Besucherinnen und Besucher jede Menge Wissenswertes über das eher schambehaftete Thema, dass in vergangenen Zeiten oft gar nicht so tabuisiert war – von der Reinlichkeit und Hygiene in der Antike, der Pracht der Latrinen in Rom bis hin zur organisierten Entsorgung der Fäkalien im 19. Jahrhundert, dem Zeitalter der Industrialisierung.

Immer wieder fasziniert beispielsweise die Infrastruktur der Abwasserbeseitigung in römischen Großstädten. Eine eher „attraktive Hässlichkeit“ besitzt aus heutiger Sicht hingegen die Vorstellung, wie Menschen im Mittelalter, in Burgen, Dörfern und Städten ihre Notdurft verrichteten – dort herrschte meist unerträglicher Gestank auf den Straßen und die Gefahr von Seuchen war extrem hoch.

Das Museum hat dienstags bis freitags von 10 bis 16 Uhr geöffnet, an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen von 11 bis 17 Uhr. Montags – außer an Feiertagen – ist das Limeseum geschlossen.

Die Preise für Tickets und Führungen – auch für Gruppen sind auf der Museumswebseite » übersichtlich gebündelt.