Alternative Mobility gewinnt Award in Seoul

Norddeutscher Elektrifizierer punktet in Südkorea mit Umrüstbausätzen für Busse und Lkw.

Setzte sich gegen 280 internationale Mitbewerber durch: Dr. Al Damrawy (r.) mit Seouls Oberbürgermeister Oh Se-hoon bei der Preisverleihung. (Foto: Alternative Mobility)
Setzte sich gegen 280 internationale Mitbewerber durch: Dr. Al Damrawy (r.) mit Seouls Oberbürgermeister Oh Se-hoon bei der Preisverleihung. (Foto: Alternative Mobility)
Claus Bünnagel

Die Alternative Mobility GmbH (AM) aus Ahrensburg, ein Spezialist für die Elektrifizierung des öffentlichen Nahverkehrs, hat im Oktober in Seoul den „Internationalen Preis für Hightech und Innovation“ für seine bahnbrechende Lösung gewonnen: Im Wettbewerb mit 280 Bewerbern aus der ganzen Welt setzte sich das norddeutsche Unternehmen bei diesem prestigeträchtigen Event durch, das von der südkoreanischen Regierung organisiert und im Rahmen einer globalen Zeremonie in Seoul Smart City gefeiert wurde. In seiner Rede betonte Seouls Oberbürgermeister und Schirmherr der Veranstaltung, Oh Se-hoon, das Engagement Südkoreas zur Erreichung der Pariser Klimaziele.

Zweite Auszeichnung

Die Elektrifizierungsspezialisten aus Norddeutschland überzeugten mit ihrem innovativen Ansatz zur Umrüstung schwerer Dieselfahrzeuge auf Elektroantrieb, wobei der Fokus vor allem auf Linienbussen liegt. In Norddeutschland beweisen die Elektrobusse von AM seit Jahren als Referenzprojekte ihre Effizienz und Zuverlässigkeit im Dauereinsatz.

Im März 2024 gewann AM bereits einen Wettbewerb in Taiwan, wobei die Auszeichnung offiziell auf der Weltklimakonferenz in Dubai im Dezember 2023 bekannt gegeben wurde. Da Taiwan mit regulatorischen Herausforderungen bei Fahrzeugumrüstungen konfrontiert ist, nutzte AM die Gelegenheit, sein Konzept bei der Future Mobility Asia in Bangkok im Mai 2024 vorzustellen, wo das Unternehmen auf vielversprechendes Interesse aus dem Privatsektor und von zuständigen Behörden in Thailand stieß.

Erprobte Umrüstkits

Der Ansatz von AM reduziert den Verbrauch an „Grauer Energie“, indem die Lebensdauer bestehender Fahrzeuge verlängert wird, die nach der Umrüstung noch jahrzehntelang betrieben werden können. Nur ein Batteriewechsel ist alle zehn Jahre erforderlich. Das Unternehmen liefert erprobte Umrüstkits aus der deutschen Automobilindustrie und befähigt lokale Partner, die Fahrzeuge selbstständig umzurüsten und zu warten.

„Das macht unser Konzept hoch skalierbar und schafft gleichzeitig lokale Arbeitsplätze“, erklärt Dr. Al Damrawy, CEO von AM.

Angesichts der begrenzten deutschen Subventionen für Betreiber zur Unterstützung der Umrüstung von Bussen von Diesel auf Elektroantrieb erkannte Damrawy die Notwendigkeit, international zu expandieren, um die deutsche Technologie in Entwicklungsländer zu bringen. Das Unternehmen verfolgt dabei die Strategie „global denken, lokal handeln“ und schafft durch die Befähigung lokaler Partner eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

Aktiv in Verhandlungen mit Partnern in Thailand und Italien

Der Wettbewerb in Seoul war hart, doch unter der Führung von Damrawy gelang es AM, eine internationale Jury aus Mobilitäts- und Technologieexperten aus der Schweiz, dem Vereinigten Königreich, den USA, Japan, Südkorea und anderen asiatischen Ländern zu überzeugen. Nach diesem Sieg ist der CEO aktiv in Verhandlungen mit Partnern in Thailand und Italien, wobei nicht nur großangelegte Chancen verfolgt, sondern auch administrative Hürden wie die Fahrzeugzulassung bewältigt werden.

Die Auszeichnung führte zu einer breiten Medienberichterstattung in mehreren asiatischen Ländern, in deren Rahmen zahlreiche Interviews die innovative Herangehensweise von AM hervorhoben. Die Umrüstkits enthalten recycelte Batterien aus Lithium, Kobalt und Nickel, die unter dem Label LiFePO4 vermarktet werden. Diese Batterien sind ungiftig, haben eine Lebensdauer von rund zehn Jahren, sind hitzebeständig und unterstützen Schnellladen.

100 km für 30 Minuten Ladezeit

Die Kits benötigen lediglich 30 Minuten Ladezeit, um eine Reichweite von 100 km zu ermöglichen, und eine einzige Ladung reicht für bis zu 360 km. Das Ergebnis: Elektrische Busse oder Lastwagen reduzieren die Wartungskosten um 70 % im Vergleich zu Dieselfahrzeugen, erreichen eine 75 % höhere Effizienz als fossile Brennstoffe und verursachen während des Betriebs nahezu keine CO2-Emissionen. AM untermauert diese Aussagen mit einem Jahrzehnt Erfahrung in diesem Bereich und Partnerschaften mit führenden deutschen Automobilzulieferern.

Damrawy, Deutscher mit multikulturellem Hintergrund und ehemaliger Mitarbeiter der Weltbank, bemerkt: „Diese Erfolge bestätigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, zu einem Game-Changer im Bereich der Elektrifizierung zu werden, indem wir Kunden helfen, Kosten zu sparen und gleichzeitig CO2-Emissionen zum Wohl der Bürger und der Umwelt zu reduzieren.“

Die Auszeichnungen unterstreichen die Expertise von AM, deren Gesellschafter eine inhabergeführte deutsche Finanzgesellschaft ist, bei der Schaffung internationaler Kooperationen und der Erweiterung ihrer globalen Reichweite.