Studie: Belüftung wichtigster Faktor bei Infektionsrisiko in ÖPNV

(dpa) Laut einer Studie der Universität Kassel ist das Infektionsrisiko im öffentlichen Nahverkehr bei eingeschalteter Lüftung erheblich geringer als in einem geschlossenen Raum.

Laut einer Studie der Universität Kassel ist das Infektionsrisiko im öffentlichen Nahverkehr bei eingeschalteter Lüftung erheblich geringer als in einem geschlossenen Raum. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa)
Laut einer Studie der Universität Kassel ist das Infektionsrisiko im öffentlichen Nahverkehr bei eingeschalteter Lüftung erheblich geringer als in einem geschlossenen Raum. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa)
Claus Bünnagel

Die Infektionswahrscheinlichkeit in Bus und Bahn bei eingeschalteter Lüftung ist deutlich geringer als in einem geschlossenen Raum – das ist das zentrale Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlern der Universität Kassel. Die Verkehrsforscher untersuchten anlässlich der Coronapandemie, wie der öffentliche Nahverkehr resistenter gegenüber Pandemien und Epidemien werden und was die Lüftung im öffentlichen Nahverkehr ausmachen kann. Dazu erforschten sie anhand von Computersimulationen die Ausbreitung von Aerosolen, also den Übertragungsweg von Viren, in einem virtuellen Bus.

„Gezeigt hat sich dabei vor allem, dass die Lüftung der wichtigste Faktor ist“, erklärte die wissenschaftliche Mitarbeiterin Natalie Schneider.

Infektionswahrscheinlichkeit rechnerisch 3,2 %

Selbst bei der Simulation eines sehr ungünstigen Szenarios habe sich die mittlere Ansteckungsgefahr in einem belüfteten Fahrzeug als relativ gering erwiesen. Bei einer sehr hohen Infektionsrate (Inzidenz 1.000), einem vollen Bus, schlechter Belüftung, keinerlei Maskenträgern und einer 20-minütigen Fahrzeit habe die Infektionswahrscheinlichkeit rechnerisch 3,2 % betragen.

„Zudem hat sich gezeigt, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sehr hilfreich ist“, erläuterte Schneider.

So hätten die Forscher festgestellt, dass die Infektionswahrscheinlichkeit beim Tragen einer entsprechenden Maske 20-fach geringer sei als ohne. Weitere Ergebnisse des mit rund 1,3 Mio. Euro vom Bund geförderten Forschungsvorhabens sollen Ende März vorgestellt werden. Zuvor hatte die „Hessische/Niedersächsische Allgemeine“ (HNA) berichtet.