RKI-Studie: Wo ist die Ansteckungsgefahr am größten?

Bei den Corona-Infektionsorten spielt der ÖPNV nur eine unbedeutende Rolle.

Bei Einhaltung der Abstandsregeln und dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist die Ansteckungsgefahr im Bus relativ gering. (Foto: Pixabay)
Bei Einhaltung der Abstandsregeln und dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist die Ansteckungsgefahr im Bus relativ gering. (Foto: Pixabay)
Claus Bünnagel

Das Robert-Koch-Institut hat in einer Studie bei über 50.000 nachgewiesenen Coronafällen untersucht, an welchen Orten sich diese infiziert haben. Es wurde festgestellt, dass die weitaus meisten Ausbrüche im privaten Haushalt (12.315) und in Alten- und Pflegeheimen (13.314) zu verzeichnen sind, während Verkehrsmittel bei den verfolgbaren Infektionsketten eine sehr untergeordnete Rolle spielen. 

Von den insgesamt 55.141 festgestellten Infektionen, die mindestens einem Ausbruchsgeschehen zugeordnet werden konnten, entfielen ... 

  • 30.905 (56,0 %) auf private Wohnstätten, Alten- und Pflegeheime, Flüchtlings- und Asylheime sowie Wohnheime 
  • 6.393 (11,6 %) auf medizinische Behandlungseinrichtungen, Krankenhäuser, Reha-Einrichtungen und Praxen
  • 5.824 (10,6 %) auf den Arbeitsplatz
  • 2.280 (4,1 %) auf Betreuungseinrichtungen und Seniorentagesstätten 
  • 1.954 (3,5 %) auf Freizeitaktivitäten
  • 652 (1,2 %) auf Hotels und Kreuzfahrtschiffe
  • 371 (0,7 %) auf Kindergärten, Horte, Schulen, Hochschulen, Ausbildungsstätten und Universitäten 
  • 293 (0,5 %) auf Restaurants und Gaststätten 
  • 90 (0,2 %) auf Verkehrsmittel. 

Die restlichen 6.379 Fälle (11,6 %) konnten nicht eindeutig zugeordnet werden. In einigen Umfeldern, beispielsweise im Bahnverkehr, ließen sich Ausbrüche jedoch nur schwer ermitteln, da in vielen Fällen die Identität eines Kontaktes im Nachhinein nicht mehr nachvollziehbar ist. Diese könnten deshalb untererfasst sein, so das RKI.

Die detaillierten Ergebnisse der Studie finden Sie im Anhang.