Meinungsbeitrag

Die Stadt Verl hat ein ÖPNV-Taxi beschlossen

Anders als im Landkreis Freudenstadt wird zur Steuerung eine bereits vorhandene App genutzt und keine neue ausgeschrieben.

Die Stadt Verl macht Nägel mit Köpfen und führt im Landkreis Gütersloh als erste Kommune ein ÖPNV-Taxi ein. (Symbolfoto: Dietmar Fund)
Die Stadt Verl macht Nägel mit Köpfen und führt im Landkreis Gütersloh als erste Kommune ein ÖPNV-Taxi ein. (Symbolfoto: Dietmar Fund)
Redaktion (allg.)
(erschienen bei taxi heute von Dietmar Fund)

Voraussichtlich ab August oder September 2023 soll ein so genanntes ÖPNV-Taxi das Busnetz in der Stadt Verl ergänzen. Es soll zunächst für den Förderzeitraum von drei Jahren durchgeführt werden. Das hat der Rat der Stadt laut einer Pressemitteilung vom 29. März 2023 einstimmig beschlossen.

Wie bei einem ganz ähnlichen ÖPNV-Taxi-Projekt in den Städten Freudenstadt und Horb können die Bürgerinnen und Bürger von Verl das Taxi überall dort nutzen, wo in der fraglichen Zeit kein Linienbus fährt oder überhaupt keine Linie besteht. Mit einer Vorlaufzeit kann man seinen Fahrtwunsch in der Dispositionszentrale telefonisch oder über die OWLmobil-App äußern. Ein- und aussteigen kann man an allen Haltestellen von Linien- und Schulbussen sowie an zusätzlich eingerichteten virtuellen Haltestellen. Als Fahrpreis gilt der Bustarif und Zeitkarten werden anerkannt. Für Fahrten von Haus zu Haus ist ein nicht genannter Aufschlag fällig.

Buchbar sind die Fahrten der ÖPNV-Taxis montags bis donnerstags, sonntags und an Feiertagen zwischen 6 und 23 Uhr. Freitags und samstags besteht das Angebot von 6 Uhr bis 1 Uhr des Folgetages. Auch Harsewinkel soll ein solches ÖPNV-Taxi bekommen.

Der Kreis Gütersloh hat als Auftraggeber für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) eine Sondervereinbarung mit den örtlichen Taxiunternehmern abgeschlossen. Es werden also keine zusätzlichen Fahrzeuge eingesetzt, mit denen sich andere Auftraggeber gerne schmücken, ohne an die hohen Folgekosten nach dem Ende des Förderzeitraums zu denken. Der Verkehrsverbund Ostwestfalen-Lippe (VVOWL) trägt von den derzeit geschätzten Kosten von rund 200.000 Euro pro Jahr 60.000 Euro pro Jahr, was einer Förderquote von 30 Prozent entspricht.

Derzeit erarbeitet das Planungsbüro SüdWest aus Heidelberg das genaue Umsetzungskonzept für Verl. Es prüft unter anderem, wo virtuelle Haltestellen für eine flächendeckende Versorgung eingerichtet werden müssen. Die Stadt möchte für das Projekt eine eigene Themenseite auf ihrer Homepage einrichten und dort über die jeweils nächsten Schritte informieren.