Die vierseitigen Leuchtsäulen der BVG, auch als BVG-Kubus bekannt, sorgen seit 1988 für Fahrgastinformation an den Bus- und Straßenbahnhaltestellen. Frühere Exemplare dienten bereits – vorrangig – der Werbung, und das seit fast genau 100 Jahren. Sie waren damals eine Innovation und sind bis heute – wie die gelben Doppeldecker – ein Erkennungsmerkmal für die Stadt und die BVG. Nun bekommen sie eine digitale Frischzellenkur. Statt Fahrplänen und Informationen auf Papier sorgen verschiedene Displays für dynamische Informationen in jeder Situation. Die Säulen sind als modulares System konstruiert, sodass Displays je nach Bedarf, Haltestellensituation und örtlichen Gegebenheiten nahezu frei angeordnet werden können.
Die ersten 80 Diggi-Säulen für dieses Jahr geplant
Noch in diesem Jahr sollen die ersten 80 Diggi-Säulen im Netz aufgestellt werden – gefördert vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr im Rahmen des Förderprogramms „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“. Am Mittwoch wurde das erste Exemplar an der Bushaltestelle „U Rotes Rathaus“ in Mitte vorgestellt. Bei der Vorstellung dabei waren Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowie BVG-Aufsichtsratsvorsitzende, und Manja Schreiner, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt.
„So geht moderner ÖPNV! Mit den neuen digitalen Informationssäulen nimmt die BVG den nächsten Schritt in der Digitalisierung und bietet den Berlinerinnen und Berlinern ein tolles Angebot. Die vielen Millionen BVG-Fahrgäste profitieren ganz unmittelbar von der Technik und kommen mit Bus oder Straßenbahn noch besser ans Ziel. Gerade auch für Menschen, die kein Smartphone oder die BVG-App nutzen, ist das ein wichtiger Service an zunächst 80 Haltestellen in diesem Jahr und bald auch in der ganzen Stadt“, sagte Senatorin Giffey.
Fahrgäste künftig schneller informiert
„Digitale Lösungen helfen uns dabei den öffentlichen Nahverkehr attraktiver und zugänglicher zu gestalten. Mit den dynamischen Displays an den BVG Haltestellen kann flexibel auf aktuelle Verkehrssituationen wie Verspätungen, Ausfälle oder Umleitungen reagiert werden. Fahrgäste werden so zukünftig schneller und transparenter informiert und können ihre Reiserouten besser planen. Ich freue mich sehr, dass die BVG die Chancen der Digitalisierung nutzt und mit der Unterstützung des BMDV das ÖPNV-An-gebot in Berlin durch die digitalen Infosäulen attraktiver und digitaler macht“, erklärte Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr.
„Zur erfolgreichen Mobilitätswende gehört auch eine bestmögliche und barrierefreie Fahrgastinformation. Die BVG hat auf diesem Feld in den letzten Jahren schon viel bewegt und bietet auf vielen Kanälen Informationen in Echtzeit an. Nun auch direkt an den Haltestellen vor Ort und mit verbesserter Barrierefreiheit. Das ist ein weiterer Baustein, um immer mehr Menschen vom Umstieg auf Busse und Bahnen zu überzeugen“, sagte Senatorin Schreiner.
Info-Buddy an Straßenbahn- und Bushaltestellen
Voraussichtlich ab Sommer 2024 werden die ersten von zunächst 80 Serien-Säulen im Netz aufgestellt. Geplant ist, dass zunächst 20 Prozent davon an Straßenbahn-Haltestellen stehen, der Rest an Bus-Haltestellen. Standorte sind zum Start vor allem in den Bezirken Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Steglitz-Zehlendorf geplant. Parallel zum Betrieb werden vor allem in den ersten Monaten Fahrgäste, Interessenverbände und der BVG-Kundenrat befragt. Änderungen bei Anordnung und Layout der Anzeigesysteme sind bei Bedarf im weiteren Projektverlauf möglich. Denn das Ziel ist vor allem, die Fahrgäste passgenau zu ihren Bedürfnissen mit aktuellen Informationen zu versorgen.
„Wir wollen, dass immer mehr Menschen bei uns einsteigen. Dazu müssen wir es ihnen leicht machen – mit aktuellen Info-mationen, die einfach verfügbar und verständlich sind. Deshalb nennen wir die neue Diggi-Säule auch den Info-Buddy. Er bringt Infos dorthin, wo sie gebraucht werden: direkt zu den Menschen an den Haltestellen”, sagte Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der BVG.
Projekt Diggi-Säule läuft zunächst zeitlich befristet
Zunächst ist das Projekt auf sechs Jahre befristet. Angezeigt werden auf den Displays immer die nächsten Abfahrten sowie der aktuell gültige Sollfahrplan (für die nächsten sieben Tage) mit allen relevanten Sonderinformationen wie Baustellen oder Umleitungen.
Auf den Monitoren können zusätzlich beispielsweise detailliertere Bauinfos oder auch Informationen zu anstehenden Fahrplanwechseln angezeigt werden. Auch aktuelle Störungsmeldungen sollen abgebildet werden. Die Säulen werden per Mobilfunk mit den Echtzeitsystemen verbunden. Zusatzinfos können von der Leitstelle direkt auf die Monitore gespielt werden.
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