bwtarif: Am 10. Dezember startet nächste Lizenzperiode für den E-Ticket-Vertrieb

Schon jetzt können nicht-exklusive Vertriebslizenzen bei der BWTG in Stuttgart beantragt werden.

Für das Jahr 2024 rechnet die BWTG mit einem möglichen Umsatz von bis zu 50 Mio. Euro im elektronischen Ticketing. (Foto: Daria Nepriakhina)
Für das Jahr 2024 rechnet die BWTG mit einem möglichen Umsatz von bis zu 50 Mio. Euro im elektronischen Ticketing. (Foto: Daria Nepriakhina)
Claus Bünnagel

Die BW-Tarif Gesellschaft (BWTG) setzt seit dem Start des bwtarif im Dezember 2018 auf das elektronische Ticketing. Am 10. Dezember 2023 startet nun die nächste Lizenzperiode für den Vertrieb von E-Tickets in dem Verbundgrenzen überschreitenden Tarif. Schon jetzt können nicht-exklusive Vertriebslizenzen bei der BWTG in Stuttgart beantragt werden.

Beim Vertrieb der elektronischen Tickets geht es um ein beachtliches Volumen: Für das Jahr 2024 rechnet die BWTG mit einem möglichen Umsatz von bis zu 50 Mio. Euro im elektronischen Ticketing. Die Vertriebsprovision beträgt 4 % auf den Umsatz, die Lizenzperiode ist auf die Dauer von fünf Jahren angelegt.

Absatz elektronischer Tickets steigt kontinuierlich

Dass wir von Anfang an auch auf E-Tickets gesetzt haben, hat sich ausgezahlt. Sie werden von den Fahrgästen gut angenommen. Das zeigt auch der Anteil der per App oder Internet verkauften Fahrscheine am Gesamtumsatz. Er ist seit der Einführung des bwtarif kontinuierlich gestiegen – von rund 30 % im Jahr 2019 auf inzwischen 50 %. (Geschäftsführer Rüdiger Schmidt)

Bei der Vergabe der Lizenzen setzt die BWTG auf ein Open-House-Verfahren. Für geeignete Vertriebspartner bedeutet das: Sie dürfen nach Erteilung der Lizenz jederzeit zu einem für sie passenden Zeitpunkt den Vertrieb von bwtarif-Tickets aufnehmen. Jeder Vertriebsdienstleister, der die Anforderungen erfüllt und die notwendigen Nachweise erbringt, erhält umgehend eine Lizenz.

Verschiedene Kriterien

Die Vergabe der Lizenzen ist dabei an verschiedene Kriterien geknüpft. Dazu zählt die Ausgabe der Tickets nach VDV-KA-Standard. Zudem muss mindestens das Bartarifsortiment verkauft werden. Ergänzend können das Deutschlandticket und weitere Zeitkarten im bwtarif in das angebotene Sortiment aufgenommen werden.

Mit der Lizenzvergabe im Open-House-Verfahren stellt die BWTG sicher, dass Fahrgäste eine Vielzahl elektronischer Vertriebswege nutzen können und die Vertriebssysteme mit den technologischen Entwicklungen Schritt halten. Die elektronische Verfügbarkeit der Tickets macht den Fahrkartenkauf so bequem wie möglich und baut Hürden bei der Nutzung des ÖPNV ab – und ist damit ein Beitrag zur Verkehrswende.

Unter www.bwtarif.gmbh/lizenzierung-e-ticket-vertrieb/ steht der Lizenzvertrag interessierten Unternehmen zum Download zur Verfügung.

Der bwtarif

Ein Ziel, ein Ticket, landesweit. Dieses Prinzip gilt mit dem bwtarif und dem System der 19 Verbundtarife in ganz Baden-Württemberg. Sobald Fahrgäste im Regional- und Nahverkehr eine Einzelfahrt durch mehrere baden-württembergische Verbünde lösen, erhalten sie automatisch den bwtarif. Bei den Tageskarten und Kombitickets entscheiden sich Fahrgäste aktiv für das gewünschte Ticket. Die Nutzung von Stadtbahnen, Straßenbahnen und Bussen am Start- und Zielort der Fahrt ist in allen Tickets des bwtarif schon eingeschlossen. Innerhalb der Verbünde gelten die jeweiligen Verbundtarife. Seit dem 1. Mai 2023 können Nutzer des Deutschlandtickets bundesweit ganz einfach im Nah- und Regionalverkehr unterwegs sein.

Die Baden-Württemberg-Tarif GmbH

Zuständig für den bwtarif ist die Baden-Württemberg-Tarif GmbH mit Sitz in Stuttgart. Sie wird von den Aufgabenträgern des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV), also dem Land Baden-Württemberg und dem Verband Region Stuttgart, sowie von den Eisenbahnverkehrsunternehmen im baden-württembergischen SPNV getragen.

Folgende Eisenbahnverkehrsunternehmen sind aktuell Gesellschafter der Baden- Württemberg-Tarif GmbH: Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH (AVG), Bodensee- Oberschwaben Bahn GmbH & Co KG, DB Regio AG, Go-Ahead Baden-Württemberg GmbH, Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, SBB GmbH, SWEG Bahn Stuttgart GmbH, SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH, Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft mbH. Die Verkehrsunternehmen halten innerhalb der Gesellschaft einen Anteil von 51 %, was die unternehmerische Ausrichtung des Tarifs unterstreicht. Die 19 Verkehrsverbünde in Baden-Württemberg sind durch einen Vertrag mit der BW-Tarif GmbH in den neuen Tarif eingebunden.

Hauptaufgabe der Gesellschaft ist es, den bwtarif und dessen laufende Weiterentwicklung zu steuern. Hierzu zählen beispielsweise Dienstleistungen im Bereich der Tarifgestaltung, der Organisation des Vertriebs, der Einnahmenaufteilung und des Marketings. Außerdem erbringt sie Dienstleistungen für die bwtarif-Partner.