Zukunftsweisendes Hamburg: Spitzenposition bei geteilter Mobilität

Die Hamburger Hochbahn will den ÖPNV, der bereits zügig in Richtung elektromobile Zukunft voranschreitet, mit umweltfreundlichen Ride-Pooling und Ride-Sharing-Angeboten weiter verzahnen.

Modellstadt für intelligente Verkehrssysteme ist - mit Blick auf den 2021 stattfindenden ITS Weltkongress - Hamburgs erklärtes Ziel. (Foto: pixabay)
Modellstadt für intelligente Verkehrssysteme ist - mit Blick auf den 2021 stattfindenden ITS Weltkongress - Hamburgs erklärtes Ziel. (Foto: pixabay)
Martina Weyh

Modellstadt für intelligente Verkehrssysteme: Das ist das erklärte Ziel der Hansestadt mit Blick auf ihre Gastgeberrolle beim ITS Weltkongress, der 2021 unter dem thematischen Schwerpunkt „Intelligente Transportsysteme“ in Hamburg stattfindet. Dabei hat die Vorreiterrolle Tradition – im Jahr 1965 wurde in Hamburg der erste Verkehrsverbund weltweit gegründet.

Umweltfreundliche Mobilität durch effiziente Verzahnung des ÖPNV mit Ride-Pooling & Ride-Sharing-Anbietern

Mit dem in dieser Woche startenden Ridepooling-Dienst der Volkswagentochter MOIA mit bis zu 500 elektrisch betriebenen Fahrzeugen und bereits bestehenden Mobilitätsangeboten wie CleverShuttle, ioki oder mytaximatch rückt Hamburg nach eigenen Aussagen damit europaweit auf die Spitzenposition für zukunftsweisendes Ride-Sharing oder Ride-Pooling.

Das verbindende Moment bei allen Anbietern ist, dass per App gebuchte Fahrten miteinander kombiniert und geteilt werden können, was zu einer besseren Auslastung der Fahrzeuge und weiter zu einer umweltschonenden Entlastung des Verkehrs führen soll.

„Innovationen sind entscheidend, um die Mobilität in Hamburg umweltfreundlicher, leiser und sicherer zu machen. Ridesharing-Dienste schließen die Lücke zwischen Taxi und öffentlichem Nahverkehr – Einzelfahrten werden reduziert, der Stadtverkehr insgesamt entlastet“, ist Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovationen in der Hansestadt überzeugt.

Auch Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Hochbahn AG, macht deutlich: „Unser gemeinsames Ziel ist es, mit einer stärkeren Elektrifizierung und Digitalisierung die über Jahrhunderte gewachsene Verkehrsinfrastruktur Hamburgs effizienter zu nutzen, weiterzuentwickeln und den Menschen eine Alternative zum privaten Pkw zu bieten.“

Dazu müsse der neue Ride-Sharing-Service sinnvoll mit den bestehenden Mobilitätsangeboten Hamburgs verzahnt werden. Der Verkehrsbetreiber strebt eine vertriebliche Partnerschaft mit MOIA an, die unter anderem die Einbindung in die Mobilitäts-Plattform „switchh“ beinhaltet.

CleverShuttle gehört mehrheitlich der Deutschen Bahn und gilt mit seiner seit 2017 in Hamburg aufgebauten emissionsfreien Flotte als Europas Pionier für nachhaltige geteilte Mobilität. Derzeit werden in Hamburg 50 Fahrzeuge mit Wasserstoff- und Elektroantrieb eingesetzt.

Einen besseren Anschluss an das ÖPNV-Netz sichern die elektrischen Shuttle-Busse von ioki, die in das Tarifsystem des öffentlichen Nahverkehrs eingebunden sind und aktuell zwei Hamburger Stadtteile ohne eigenen Bahn-Anschluss bedienen.

Auch Taxis lassen sich in Hamburg gemeinsam nutzen. Über die App des des 2009 in Hamburg gegründeten Unternehmens mytaxi können Kunden ihre Fahrten schon seit rund zwei Jahren mit der Funktion „mytaximatch“ mit anderen Personen teilen.

Ein neues Preismodell, dass von Hamburger Taxiunternehmen entwickelt und mit der Stadt abgestimmt wurde, soll dabei für größtmögliche Transparenz sorgen. Bei geteilten Fahrten errechnet die App vor Buchung der Fahrt einen Festpreis, das Taxameter bleibt aus. Mit diesen und weiteren neuen Mobilitätsangeboten will Hamburg schon heute zeigen, wie der Verkehr in Metropolen künftig effizienter, umweltfreundlicher und sicherer wird.