WBO warnt vor Streiks im Nahverkehr

Busunternehmer bedauern Scheitern der Lohntarifverhandlungen
Redaktion (allg.)
Nach zwei Runden hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Landesbezirk Baden-Württemberg das Scheitern der Lohntarifverhandlungen im privaten Omnibusgewerbe des Landes beschlossen. Die im Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) zusammengeschlossenen Arbeitgeber bedauern diese Entscheidung. Sie hätten dafür kein Verständnis, da man sich bei den letzten Verhandlungen bereits einig gewesen sei, so der WBO. Aus Zeitgründen habe die Tarifkommission der Arbeitnehmer jedoch den Verhandlungstisch verlassen. Um Streiks und Nachteile für die Fahrgäste zu vermeiden, hat die Arbeitgeberseite noch ein weiteres Angebot unterbreitet. Der WBO weist deshalb darauf hin, dass die Fahrgäste im Personennahverkehr des Landes ab Mitte Juli möglicherweise mit streikbedingten Ausfällen rechnen müssen. In der Vergangenheit seien insbesonders größere Städte von ver.di bestreikt worden. Die WBO-Mitglieder seien aber bemüht, die Nachteile für den Busverkehr so gering wie möglich zu halten. Der WBO hat zunächst einen Tarifvertrag mit zwei Jahren Laufzeit und 2,2 Prozent linearer Lohnsteigerung zuzüglich Einmalzahlungen angeboten. Dieses Volumen sei von der Tarifkommission der Arbeitnehmer ausdrücklich akzeptiert worden, betont der WBO. Die Gewerkschaft begründe das Scheitern der Verhandlungen nunmehr jedoch damit, dass in anderen Tarifbereichen bessere Abschlüsse erzielt worden seien. Die Busunternehmer sehen dies anders und verweisen auf den aktuellen Abschluss ihrer Kollegen in Bayern (zwei Prozent und Einmalzahlung) und den neuen Tarifvertrag für private und öffentliche Banken (1,6 Prozent Lohnsteigerung plus Einmalzahlung). Der WBO erklärte, einer Wiederaufnahme der Verhandlungen stehe nichts im Wege. Mit einem Angebot, das ein höheres Lohnvolumen umfasst, könne die Gewerkschaft aber nicht rechnen. Im bundesweiten Vergleich würden in Baden-Württemberg seit Jahren die höchsten Tariflöhne im privaten Busgewerbe gezahlt. Zitat des Verhandlungsführers Eberhard Geiger: „Der WBO steht zur Sozialpartnerschaft, wir schätzen unsere Mitarbeiter – das unterbreitete Angebot stellt aufgrund der Branchensituation das Höchstmögliche dar.“