LBO mahnt flächendeckenden ÖPNV-Ausbau auf dem Land an

Im Zuge der Ausweitungen des 365-Euro-Ticket für Jugendliche auf weitere Ballungsräume in Bayern, fordert der LBO den ÖPNV auch in der Fläche nachhaltig zu fördern.

Die Kluft zwischen Stadt und Land darf nicht noch größer werden, mahnt der LBO und fordert einen nachhaltigen Ausbau des ÖPNV in der Fläche. (Foto: pixabay)
Die Kluft zwischen Stadt und Land darf nicht noch größer werden, mahnt der LBO und fordert einen nachhaltigen Ausbau des ÖPNV in der Fläche. (Foto: pixabay)
Martina Weyh

Der Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen (LBO) sieht die Jugendlichen in den ländlichen Regionen von Bayern in Sachen Mobilität in großen Nöten. Auch wenn der Verband grundsätzlich die Förderung von Bus und Bahn im Ausbildungsverkehr in Form des 365-Euro-Tickets begrüßt, sieht er ein großes Ungleichgewicht zwischen der mobilen Versorgung von Stadt und Land. Während zum Schuljahr 2020/21 das vergünstigte Jahresticket auf die sechs größten Ballungsgebiete München, Nürnberg, Augsburg, Regensburg, Ingolstadt und Würzburg ausgeweitet wird, ändert sich nach Ansicht des LBO an den Angeboten in der Fläche zu wenig.

„Verkehrs- und klimapolitisch ist es richtig, Jugendlichen das Bus- und Bahnfahren schmackhaft zu machen, die Politik muss aber aufpassen, dass die Schere zwischen Stadt und Land nicht noch mehr auseinanderklafft. Auch in der Fläche muss der öffentliche Nahverkehr nachhaltig gefördert werden, um gleichwertige Lebensverhältnisse und soziale Chancengleichheit für alle Bürger in ganz Bayern zu schaffen“, so LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl.

Neben tarifpolitischen Maßnahmen brauche auch der ländliche Raum ein attraktives Leistungsangebot und eine flächendeckende Infrastruktur, mahnt der LBO-Geschäftsführer an. Die Bevölkerung auf dem Land dürfe verkehrlich nicht abgehängt werden, zumal der Schülerverkehr dort mit einem Anteil von 80% das Rückgrat des ÖPNV darstelle. Auch entscheide das ÖPNV-Angebot dort maßgeblich über die freie Wahl der schulischen und beruflichen Ausbildung.

Dennoch würden die ÖPNV-Angebote im ländlichen Raum immer mehr ausgedünnt, was unter anderem die hohe Zahl an Führerschein-Sondergenehmigungen für Minderjährige in ländlichen Gebieten belege.

Mobilität sei ein soziales und wirtschaftliches Grundbedürfnis des Menschen, denn sie ermögliche die Teilhabe am öffentlichen Leben, so die Position des LBO und der öffentliche Nahverkehr eine Grundvoraussetzung, um die räumliche Gerechtigkeit zwischen den Regionen sicherzustellen.

Der Verband fordert daher von der Politik einen flächendeckenden Ausbau des ÖPNV-Angebots im ländlichen Raum mit einer regelmäßigen Haltestellenbedienung sowie eine bessere Vernetzung und Abstimmung des Liniennetzes mit anderen Mobilitätsangeboten.