Volkswagen Nutzfahrzeuge: Erste Bilder vom neuen Transporter und Caravelle

Die ersten Fotos von Volkswagen Nutzfahrzeuge auf Transporter und Caravelle geben den Blick auf innovative Multitools für Profis frei.

Robustes Werkzeug: der neue Transporter. (Foto: VWN)
Robustes Werkzeug: der neue Transporter. (Foto: VWN)
Franziska Neuner
(erschienen bei VISION mobility von Claus Bünnagel)

Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) präsentiert erste Fotos seines komplett neu entwickelten Transporters. Viele technische Details und Funktionen wurden gegenüber dem Vorgänger verbessert. Die neue Generation bietet ein Mehr an Raum, Zuladung, Anhängelast und Effizienz. Diese siebte Generation der Baureihe startet in drei Transporter-Varianten (Kombi, Kastenwagen und Pritsche) sowie als Caravelle (Personentransport) durch. Für Vortrieb sorgen Turbodiesel-, Plug-in- Hybrid- und Elektroantriebe. Optional steht ein Allradantrieb zur Verfügung. Generell gilt, dass das Bulli-Spektrum größer als je zuvor ist: Mit dem neuen Transporter und Caravelle, dem ID. Buzz und ID. Buzz Cargo, dem Multivan und dem neuen California auf der Basis des Multivan bietet VWN gibt es eine große Auswahlbandbreite für Kunden.

Das Modellspektrum

VWN offeriert den neuen Transporter als Kastenwagen (Laderaum für den reinen Gütertransport), Kastenwagen Plus (Laderaum mit zweiter Sitzreihe für den kombinierten Güter- und Personentransport), Kombi (für den Personentransport) und als Doppelkabine (Pritschenaufbau mit langem Radstand). Die Kombi- und Kastenwagen sind optional mit Hochdach sowie einem verlängertem Radstand verfügbar.

Der exklusivere Caravelle wurde mit seinen neun Sitzplätzen für den kommerziellen Personentransport entwickelt – als Shuttle und Großraumtaxi. Volkswagen wird den Caravelle in einer Grundversion sowie als mittleres Ausstattungsniveau „Life“ und in der Topversion „Style“ anbieten. Zudem ist der Caravelle auch mit verlängertem Radstand verfügbar.

Daneben gibt es auch die Version „PanAmericana“. Mit seinem robusten Allterrain-Design und exklusiven Ausstattungsdetails wird es diesen Bulli in der neuen Generation auf der Basis des Transporters und des Caravelle geben.

Neues Antriebsspektrum

Volkswagen Nutzfahrzeuge baut das Antriebsprogramm mit dem Debüt der neuen Transporter- und Caravelle-Versionen signifikant aus. Parallel zu den neuesten Turbodieselmotoren (TDI) wird es beide Modelle sowohl mit Plug-in-Hybrid- als auch mit reinem Elektroantrieb geben. Drei Leistungsvarianten der neuen TDI-Motoren stehen in der bereits gestarteten Vorverkaufsphase zur Wahl. Sie entwickeln 81 kW/110 PS, 110 kW/150 PS und 125 kW/170 PS.

Ebenfalls schon bestellbar ist der neu entwickelte Plug-in-Hybridantrieb (eHybrid) mit einer Systemleistung von 171 kW/232 PS. Schnell folgen werden drei Elektroantriebe in den Leistungsstufen 100, 160 und 210 kW mit einer Nettobatteriekapazität von 64 kWh. Darüber hinaus wird es eine E-Version mit reduzierter Leistung und kleinerer Batterie für den urbanen Lieferverkehr geben. Die TDI- und eHybrid-Modelle sind frontgetrieben. Optional steht für die TDI-Versionen ab 110 kW der Allradantrieb 4Motion zur Verfügung. Die rein elektrischen Modelle besitzen Heckantrieb, zu einem späteren Zeitpunkt ist hier auch eine Allradversion geplant. Der 125-kW-TDI ist serienmäßig mit einer Achtgang-Getriebeautomatik ausgestattet, der 110-kW-TDI bietet dies optional an. Für die Plug-in-Hybrid- und Elektromodelle ist eine Automatik obligatorisch.

Der Transporter im Detail

Gestartet wird die siebte Generation nicht mehr per Schlüssel, sondern generell via Startknopf neben den digitalen 12“-Instrumenten und dem 13“-Infotainmentdisplay. Mit übersichtlichen Tasten ist das serienmäßige Multifunktionslenkrad ausgestattet. Die Lautstärke des Infotainmentsystems wird über das Lenkrad oder einen klassischen Drehknopf eingestellt. Abgeschafft wurde der Handbremshebel; er ist nun als Schalter für die Parkbremse in der Schalttafelmitte angeordnet.

Ebenfalls neu: der platzsparende Lenkstockwählhebel der Automatikversionen. Er ermöglicht einen noch besseren Durchstieg in den Lade- respektive Fahrgastraum. Große Cupholder in der vorgelagerten Mittelkonsole (ausstattungsabhängig) sowie weitere Getränkehalter und praktische Ablagefächer im oberen Bereich der Armaturen erleichtern den Arbeitsalltag. Typisch Bulli: die hochbauende und übersichtliche Armaturentafel, die hohe Sitzposition und die ergonomisch optimale Anordnung aller Bedienelemente.

Verbesserte Nutzbarkeit

Der neue Transporter ist 5.050 mm lang (+146 mm gegenüber dem T6.1). Sein Radstand vergrößerte sich parallel um 97 mm auf 3.100 mm, optional wird es einen um 400 mm verlängerten Radstand geben (Gesamtlänge: 5.450 mm). Mit 2.032 mm bietet der Transporter eine im Vergleich zu den Vorgängern um 128 mm vergrößerte Außenbreite (ohne Rückspiegel). Die maximale Breite zwischen den Radkästen vergrößerte sich um 148 mm auf 1.392 mm. Europaletten lassen sich so gut verstauen. Die Laderaumlänge am Boden des Transporters mit Normalradstand beträgt 2.602 mm – das entspricht einem Zuwachs von 61 mm. Mit verlängertem Radstand wächst die Laderaumlänge auf 3.002 mm.

Durch das Plus an Länge, Breite und Radstand konnte VWN das Ladevolumen des Transporters deutlich vergrößern: Das größte Stauvolumen der Versionen mit Normalradstand beträgt nun 5,8 m3. Die Versionen mit langem Radstand und Hochdach werden bis zu 9,0 m3 aufnehmen können. Der Transporter kann mit bis zu sechs Sitzplätzen im Fahrgastraum und verschiedenen Trennwänden ausgestattet werden.

Energieversorgung

Über diverse Schnittstellen wird das elektrische Equipment mit Strom versorgt. Dazu gehören USB-A, USB-C- und 12V-Steckdosen sowie – als Option – Anschlussmöglichkeiten für 230-V-Geräte. Bei den Dieselversionen befindet sich die 230-V-Steckdose immer am Fahrersitzgestell. Der Transporter mit Elektroantrieb wird auf Wunsch zusätzlich über zwei weitere Steckdosen im Bereich der D-Säulen verfügen. Gesamtleistung der 230-V-Systems: bis zu 2.300 Watt. Damit gibt es für jedes elektrische Gerät – vom Laptop bis zur Kreissäge – eine Stromquelle.

Erhöhte Zuladung und Anhängelast

Trotz seiner Gardemaße passt der neue Transporter mit einer Höhe von unter 2,0 m (Normaldach) in alle gängigen Parkhäuser. Mit nur 11,8 m Wendekreis (Normalradstand) nimmt er beim Rangieren zudem auch enge Kurven relativ locker. Darüber hinaus hat VWN dafür gesorgt, dass dieses automobile Werkzeug für Profis auch das an Gewicht tragen darf, was er an Volumen laden kann: Bis zu 1,33 t beträgt die maximale Zuladung. Und falls selbst das nicht reichen sollte, zieht die neue Transporter-Generation je nach Variante bis zu 2,8 t schwere Anhänger dorthin, wo die Ladung gebraucht wird (Vorgänger: bis zu 2,5 t).

Erweiterte Serienausstattung

Volkswagen Nutzfahrzeuge hat die serienmäßige Ausstattung der neuen Transporter-Modelle gegenüber den Vorgängern erweitert. Fortan stets an Bord: LED-Scheinwerfer und -Rückleuchten, eine elektronische Parkbremse mit Auto-Hold-Funktion, digitale 12“-Instrumente („Digital Cockpit “), ein Infotainmentsystem (inklusive DAB+, Apple CarPlay, Android Auto, Online- Services und 13“-Touchscreen), ein Multifunktionslenkrad, das schlüssellose Startsystem „Keyless Start“, der Regensensor, der Spurhalteassistent „Lane Assist“, das Notbremssystem „Front Assist“ und eine Verkehrszeichenerkennung. Der Kastenwagen ist nun zudem bereits serienmäßig mit einer Trennwand ausgestattet. Den mit Scheiben im Fond ausgerüsteten Kombi kennzeichnen indes drei Einzelsitze in der zweiten Sitzreihe sowie ein Audiosystem mit sechs statt vier Lautsprechern.

Der Caravelle im Detail

Der Caravelle bietet bereits in der Grundversion serienmäßig eine herausnehmbare Dreiersitzbank in der dritten Reihe und damit neun Sitzplätze. Gegenüber den Transporter-Versionen kennzeichnen das Modell u.a. veredelte Sitzstoffe, Seiten- und Curtain-Airbags im Fahrerhaus sowie ein Audiosystem mit zehn Lautsprechern. Das mittlere Ausstattungsniveau „Life“ wird durch Features wie in Wagenfarbe lackierte Stoßfänger, Außenspiegelgehäuse und Türgriffe, die Klimaanlage, Armlehnen für den Fahrersitz, einen analog zum Fahrersitz in der Höhe einstellbaren Beifahrersitz mit Lordoseneinstellung und Armlehnen, eigenständige Dekore, drei zusätzliche USB-Schnittstellen im Fahrgastraum und 16“-Alufelgen veredelt.

Optisch eigenständige Topversion

Der Caravelle Style ist außen an seiner eigenständigen Frontpartie mit einer dunkel abgesetzten Querspange inklusive einer hier integrierten Chromspange zu erkennen. Die Chromspange wird bis in die in diesem Fall serienmäßigen LED-Matrix-Scheinwerfer fortgeführt, das auch das Abbiege- und Schlechtwetterlicht enthalten. Zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen des Style gehören gegenüber der Version Life LED-Rückleuchten mit individualisierter Lichtsignatur, die Privacy-Verglasung im Fond und 17“-Leichtmetallräder.

Ebenfalls serienmäßig: das elektrische Schließ- und Startsystem „Keyless Access“, elektrisch anklappbare Außenspiegel, Bi-Colour- Kunstledersitze, eigenständige Applikationen im Innenraum, ein Multifunktionslederlenkrad, eine große Mittelkonsole mit Cupholdern, eine Drei-Zonen-Klimaautomatik mit zusätzlichem Bedienteil für den Fond (im Dachhimmel) sowie Sonnenschutzrollos in der zweiten Sitzreihe. Optional veredelt werden kann der Caravelle mit Details wie einem großen Panoramadach und einem Harman-Kardon- Soundsystem mit 14 Lautsprechern (inklusive Subwoofer).

Der PanAmericana im Detail

Die vierte Generation des Transporters war ab 2001 mit einem PanAmericana-Ausstattungspaket erhältlich. Mit der fünften Generation wurde der PanAmericana zu einer eigenständigen Exklusivversion. Klar war vor diesem Hintergrund, dass VWN auch die nun erstmals gezeigte siebte Generation der Baureihe als PanAmericana anbieten wird – und zwar in Verbindung mit den Kastenwagenmodellen und dem Caravelle. Außen gibt sich der neue PanAmericana an seinen robusten Allterrain-Verkleidungen der Seitenschweller und Radläufe, genarbten Stoßfängern mit Nehmerqualitäten sowie einem lackierten Kühlerschutzgitter zu erkennen. Eine Folierung schützt zudem die Heckklappe respektive die hinteren Flügeltüren im unteren Bereich.

Innen empfängt dieser Bulli den Fahrer und die Passagiere mit beleuchteten Edelstahl-Intarsien für die Trittstufen, hochglänzend schwarzen Applikationen in der Schalttafel und Türinnenbetätigungen in Chrom. Ebenfalls eigenständig: exklusive Sitzstoffe mit dem in die Lehnen eingearbeiteten Schriftzug „PanAmericana“ sowie farblich darauf abgestimmte Kontrastnähte.

Der Caravelle PanAmericana ist serienmäßig mit den neuen 19“-Leichtmetallrädern des Typs „Indianapolis“ (in Schwarz mit glanzgedrehten Oberflächen) ausgestattet. Für den Transporter PanAmericana steht dieses Rad optional zur Verfügung. Perfekt passt zum Charakter und Einsatzspektrum beider PanAmericana-Versionen der optionale Allradantrieb 4Motion.