Busbranche ausgeklammert: LBO kritisiert bayerische Staatsregierung

Der Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmer sieht die Branche bei den Lockerungsbeschlüssen nicht berücksichtigt und schlägt Alarm.

Der LBO mahnt in eindringlichen Worten Öffnungsperspektiven für die Busbranche an. (Foto: pixabay)
Der LBO mahnt in eindringlichen Worten Öffnungsperspektiven für die Busbranche an. (Foto: pixabay)
Martina Weyh

Der Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmer (LBO) ist entsetzt von den im bayerischen Landeskabinett gefassten Beschlüssen zur Lockerung. Völlig unzureichend seien diese für die gesamte Touristikbranche, mahnt der LBO zumal es im Gegensatz zu Gastronomie und Hotellerie immer noch keinen Fahrplan für den Reisebusverkehr gebe. Die Staatsregierung vernichte damit sehenden Auges tausende Arbeitsplätze bei Busunternehmen und Reisebüros in Bayern, ohne sich – angesichts weitreichender Öffnungen an anderer Stelle – auf gesundheitliche Bedenken berufen zu können, wirft der Verband den bayerischen Politikern vor.

Den Reisebusunternehmen stehe das Wasser nicht mehr nur bis zum Hals. Seit Monaten keinerlei Umsatz, die Rückerstattung von Vorauszahlungen für stornierte Reisen auf der einen und kaum Rückerstattungen von Dienstleistern auf der anderen Seite schnürten der Branche die Luft ab.

„Es ist erschreckend und verwunderlich zugleich, was sich die bayerische Staatsregierung, insbesondere aber der zuständige Wirtschaftsminister und der Ministerpräsident, unter Tourismus vorstellen. Wirtshäuser und Hotels. Tourismus bedeutet aber weit mehr als Stammtisch und Luxushotel. Es sind auch rund 1.000 mittelständische Busunternehmen, die mit ihren Reisebüros und Busreisen Urlaub für viele erst möglich und zur schönsten Zeit des Jahres machen“, kritisiert LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl.

Dabei sei es richtig und an der Zeit, unter Maßgabe der größtmöglichen Sicherheit für Gäste und Mitarbeiter, Hotels und Gaststätten, aber auch anderen Wirtschaftszweigen, jetzt zeitnah die Möglichkeit zur Wiedereröffnung zu geben. Das gleiche müsse aber auch für Reisedienstleistungen, wie Busreisen, gelten. Hierfür habe der LBO mit seinen Partnerverbänden in den vergangenen Wochen intensiv an einem überzeugenden Hygienekonzept gearbeitet.

Ohne die Gäste, die üblicherweise mit Reisebussen anreisten, werden es auch Hotellerie und Gastronomie, ebenso wie touristische Sehenswürdigkeiten, die von Bustagesfahrten massiv profitierten, noch schwerer haben, auskömmlichen Umsatz zu erzielen, prophezeit der Verband.