Ostrava: Ladeinfrastruktur kommt von Siemens

Siemens Smart Infrastructure liefert eine intelligente und damit fahrplankonforme Ladelösung für die tschechischen Verkehrsbetriebe Ostrava (Dopravní podnik Ostrava), die ihre Flotte um 24 Elektrobusse von Solaris erweitern.

Im Sommer 201 starten in Ostrava 24 rein elektrische Solaris-Urbino-Stadtbusse
Im Sommer 201 starten in Ostrava 24 rein elektrische Solaris-Urbino-Stadtbusse
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Gregor Soller)

Auch in Tschechien wird der ÖPNV elektrifiziert. Der bisher größte Auftrag für Elektrobusse des Landes beinhaltet vier Sicharge UC Ladestationen von Siemens. Diese Hochleistungs-Ladegeräte liefern eine effektive Höchstleistung von je 400 kW. Darüber hinaus wird Siemens 28 mobile Ladegeräte, die elektrische Infrastruktur sowie Software für die Energieautomatisierung liefern. Siemens installiert die Ladepunkte für Elektrobusse am Busbahnhof Hranečník und in der Valchařská-Straße im Zentrum von Ostrava. In Hranečník wird ein Sicharge UC-Schnellladegerät mit einem Top-Down-Pantographen installiert, in der Valchařská-Straße drei Sicharge UC-Schnellladegeräte mit jeweils einem Top-Down-Pantographen. Die modernen Sicharge UC-Ladegeräte bieten eine maximale DC-Leistung von 500 A bei bis zu 1000 V. Simatic S7-Einheiten sorgen für zuverlässigen und optimierten Betrieb. Tomáš Hüner, Leiter von Siemens Smart Infrastructure in Tschechien, erklärt dazu:

„Die Umstellung auf Elektromobilität im Massenverkehr ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Luftqualität in Ballungsräumen. Dank unserer fortschrittlichen digitalen Technologien können wir zu einem wirtschaftlichen und zuverlässigen Betrieb der eBusse in Ostrava beitragen.“

Self-Service mit permanenter Überwachung spart Kosten und Aufwand

Alle Ladepunkte werden mit einem Überwachungskamerasystem ausgestattet und laufen per Self-Service. Im Sommer2021 sollen die ersten eBusse geladen werden können. Daniel Morys, Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender von Dopravní podnik Ostrava a.s., erklärt:

„Zuverlässiger, kostengünstiger und emissionsfreier Massenverkehr ist gerade in Ostrava wichtiger als in anderen tschechischen Städten.“


Die Microgrid-Control-Anwendung stellt ein fahrplangemäßes Energiemanagement sicher

Eine Siemens-Microgrid-Control-Anwendung misst und überträgt Ladedaten an die Systeme des Verkehrsbetreibers, sowohl für das Energiemanagement als auch zur Betriebsplanung. Dies ermöglicht einen ferngesteuerten und automatisierten Ladevorgang entsprechend der Busfahrpläne und die Ladeleistung kann in Abhängigkeit von der verfügbaren Energie angepasst werden.

Siemens liefert außerdem einen 800 kVA- und zwei 1.250 kVA-Mittelspannungstrockentransformatoren zum Anschluss der Ladepunkte an das Netz sowie Mittelspannungsschaltanlagen, darunter eine Siemens GIS vom Typ 8DJH. 28 mobile Ladegeräte mit einer Leistung von je 22,5 kW werden zum Laden über Nacht respektive in der Werkstatt eingesetzt, um die Leistung auszugleichen und einen fortlaufenden Betrieb der eBus-Flotte zu gewährleisten. Zum Lieferumfang von Siemens gehören auch das Projektmanagement, Bau- und Montagearbeiten, Inbetriebnahme sowie vorbeugende und korrektive Wartung.

Was bedeutet das?

Siemens entwickelt sich im Profi- und B2B-Bereich immer mehr zum Komplettlieferanten und –Serviceprovider für komplexe Ladevorgänge. Die mittlerweile vollautomatisch auf die Fahrpläne der Verkehrsbetriebe abgestimmt werden können.