Siemens rüstet Betriebshof in Regensburg für E-Busse um

U.a. werden 23 Ladestationen mit je 150 kW Leistung installiert.

Durch die Aufrüstung des Regensburger Busdepots mit Lade- und Energieverteilungstechnik von Siemens können dort künftig 22 neue Elektrobusse mit je 150 kW geladen werden. (Foto: das stadtwerk Regensburg/Simon Gehr)
Durch die Aufrüstung des Regensburger Busdepots mit Lade- und Energieverteilungstechnik von Siemens können dort künftig 22 neue Elektrobusse mit je 150 kW geladen werden. (Foto: das stadtwerk Regensburg/Simon Gehr)
Claus Bünnagel

Siemens Smart Infrastructure hat von den Regensburger Verkehrsbetrieben „das Stadtwerk Regensburg.Mobilität GmbH“ den Auftrag erhalten, den Betriebshof in der Markomannenstraße für den Umstieg auf Elektromobilität auszurüsten. Siemens wird dafür sowohl die Ladeinfrastruktur als auch die Stromversorgungstechnik liefern. Die Inbetriebnahme ist noch für 2021 geplant. Bereits seit 2017 verkehren in Regensburg die ersten Elektrobusse im Innenstadtbereich. 

Für uns ist es wichtig, die neue Ladeinfrastruktur einfach und wirtschaftlich in das bestehende Busdepot zu integrieren. Außerdem soll die Möglichkeit bestehen, die Halle künftig mit weiteren Lademöglichkeiten zu bestücken. Siemens hat uns hier nicht nur mit der einfach zu erweiternden Ladeinfrastruktur überzeugt, sondern auch mit dem Schienensystem zur Stromverteilung als Alternative zu einer aufwändigen Verkabelung. (Manfred Koller, Geschäftsführer von das Stadtwerk.Regensburg)

100 % Ökostrom

Mit den Ladestationen vom Typ Sicharge UC 200 können künftig 22 Elektrobusse an 23 Stellplätzen mit einer Ladeleistung von je 150 kW versorgt werden. Dies geschieht entweder über Nacht oder während anderer betrieblicher Aufenthaltszeiten über Ladekabel und Stecker. An 16 der 23 Plätze kommt eine Kabelrolle zum Einsatz, bei der das Kabel nach Abschluss des Ladevorgangs automatisch aufgerollt wird. Die Durchfahrwege bleiben dadurch frei. Betrieben werden die Fahrzeuge mit Ökostrom des Energieversorgers im Regensburger Unternehmensverbund, der Rewag. Dieser wird lokal und regenerativ erzeugt. 

Dieses Projekt zeigt wieder einmal, wie wichtig es ist, die neue Ladeinfrastruktur in bestehende Gebäude integrieren zu können. Viele Städte investieren in nachhaltigen Busverkehr, dennoch soll der Umstieg so wirtschaftlich wie möglich erfolgen. Bestehende Depots müssen deshalb einfach und kostengünstig auf E-Bus-Betrieb umgerüstet werden. (Birgit Dargel, Leiterin Future Grids bei Siemens Smart Infrastructure)

Digitaler Zwilling für Erweiterungen

Um das Depot an das öffentliche Stromnetz anzuschließen und den Strom im Gebäude weiter zu verteilen, installiert Siemens zudem Transformatoren und eine Sivacon S8 Niederspannungsschaltanlage. Über ein Stromschienensystem vom Typ Sivacon 8PS werden die einzelnen Ladestationen dann innerhalb des Depots mit Energie versorgt. Das Besondere an dieser Form der Energieverteilung: Über spezielle Verbindungsstücke lassen sich Stromschienen den Gegebenheiten des bestehenden Gebäudes einfach anpassen. Sie sind damit flexibler als Leitungen, leichter und schneller zu installieren. Über Abgangskästen können bei Bedarf weitere Verbraucher hinzugefügt werden. Bei der Planung der Energieverteilung wird mit Hilfe von digitalen Planungstools ein digitaler Zwilling des Schienenverteilersystems erstellt. Eine künftige modulare Erweiterung des Systems kann damit simuliert und schon heute in den Planungsprozess einbezogen werden. Dies ermöglicht eine vorausschauende und wirtschaftliche Planung sowie eine effiziente Ausführung.