AvD fordert größere Sicherheitsabstände und robustere Leitplanken auf Autobahnen

13 Tote bei Auffahrunfall in Sachsen-Anhalt - Busbranche ist entsetzt
Redaktion (allg.)
Klare Forderungen stellte Johannes Hübner nach dem schweren Reisebus-Unglück vom Montag auf. In einer noch am selben Abend ausgetrahlten "Brennpunkt"-Sendung des ARD forderte der Leiter der Abteilung Kommunikation beim Automobilclub von Deutschland (AvD), dass Lkw-Fahrer zu voraus fahrenden Omnibussen einen Abstand von mindestens 50 Metern einhalten sollten. Außerdem müssten die Leitplanken doppelt so hoch sein wie bisher und stabiler "in festem Grund" verankert werden, so dass sie Busse wirkungsvoll auf der Straße halten können. Was war passiert? Am 18. Juni gegen 13.45 Uhr hatte ein Lkw auf der A 14 (Magdeburg-Halle) einen Omnibus der Firma Strier Reisen aus Ibbenbüren von hinten gerammt. Der Bus kam von der Autobahn ab, stürzte einen Abhang hinunter und überschlug sich. 13 der 48 Passagiere starben am Unfallort, 35 Menschen wurden teils schwer verletzt. Der Busfahrer erlitt einen Schock. Während die allermeisten Medien stereotyp von "Horror-Unfall" und "Busunfall" sprachen, titelte die "Süddeutsche Zeitung" am 19. Juni auf Seite 12 richtig: "13 Tote bei Auffahrunfall in Sachsen-Anhalt". Das Busunglück vom 18. Juni hat die Branche sieben Wochen vor dem RDA-Workshop tief erschüttert: Es ist das schwerste Busunglück in Deutschland seit 1992, als bei Donaueschingen im Schwarzwald 21 Menschen starben. Im Mai und Dezember 2003 hatten sich drei weitere schwere Unfälle mit deutschen Bussen ereignet - allerdings im europäischen Ausland (Ungarn, Frankreich, Belgien).