Bad Gandersheim: Fünf EcoBusse sollen Fahrgäste sammeln

Mit einem zweiten Mobilitätsworkshop wird am 26. Mai 2018 ein Pilotprojekt vorbereitet, das im Juni in Bad Gandersheim starten soll.
Die Initiatoren des Forschungsprojektes EcoBus um Prof. Dr. Stephan Hemminghaus (ganz links) betreiben bereits intensive Öffentlichkeitsarbeit. (Foto: Next Generation Mobility)
Die Initiatoren des Forschungsprojektes EcoBus um Prof. Dr. Stephan Hemminghaus (ganz links) betreiben bereits intensive Öffentlichkeitsarbeit. (Foto: Next Generation Mobility)
Redaktion (allg.)

Nach einem ersten EcoBus-Workshop zur Bürgerbeteiligung am 14. April veranstaltet die Gruppe Next Generation Mobility des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation (MPIDS) am Samstag, dem 26. Mai 2018 einen zweiten in der Gemeinde Kalenfeld. In der Grundschule im Ortsteil Echte sollen den Bürgerinnen und Bürgern das Projekt und sein Ablauf erläutert werden, das sich auf das Gebiet von Bad Gandersheim und der Gemeinde Kalenfeld erstrecken soll.

Erprobung von Juni bis August

Während den 60. Domfestspielen in Bad Gandersheim soll ab dem 10. Juni zunächst bis zum 5. August mit fünf „Kleinbussen“ erprobt werden, wie sich individuelle Fahrtwünsche zu Sammelfahrten zusammenlegen lassen. Das Projekt sieht einen Tür-zu-Tür-Verkehr vor, der anders als Rufbusse oder Sammeltaxis weder an Haltestellen noch an einen Fahrplan gebunden ist. Buchen kann man die Fahrten nicht nur über eine Smartphone-App, sondern auch über das Internet und über eine Telefonzentrale. Das Projekt hat die Abteilung „Dynamik komplexer Fluide“ des MPIDS um Prof. Dr. Stephan Herminghaus zusammen mit dem Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN) und dem Regionalverband Großraum Braunschweig entwickelt.

Fördergelder der EU und des Landes Niedersachsen

Es wird mit Fördergeldern der EU und des Landes Niedersachsen finanziert. Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, mit flexiblen Verkehrsangeboten letztlich private Kraftfahrzeuge überflüssig zu machen. Dazu sollen die Kleinbusse so mit Linienbussen und Bahnlinien kombiniert werden, dass das Gesamtangebot mit den Kosten eines privaten Pkw konkurrieren kann. Bei den fünf „Kleinbussen“ handelt es sich um neunsitzige Transporter vom Typ Mercedes-Benz Sprinter. Betrieben werden sie von der Regionalbus Braunschweig GmbH.

Betrieb für sechs Monate genehmigt

Der Betrieb ist im Rahmen der Experimentierklausel des Personenbeförderungsgesetzes für sechs Monate genehmigt. Er umfasst außer dem zuerst startenden Projekt in Bad Gandersheim zwei weitere im Ober- und im Südwestharz und betrifft damit insgesamt drei Landkreise. Im Harz soll der Testbetrieb bis zum Frühjahr 2019 laufen. Das teilte Michael Patscheke, für das Projekt EcoBus zuständiger Mobilitätsmanager im Max-Planck-Institut, auf Anfrage mit. Bei dem Bürgerworkshop in Echte im Mai soll die Bestell-App vorgestellt werden. Die Bürgerinnen und Bürger von Kalenfeld werden dort nach ihren Mobilitätswünschen befragt. Im Gespräch mit ihnen will die Forschertruppe herausfinden, wo noch „Stolpersteine“ liegen könnten.

Autor: Chefredakteur Dietmar Fund, taxi heute