17.08.2007
Redaktion (allg.)
Nicht einmal vier Monate nach Einführung der neuen EU-weiten Lenk- und Ruhezeitenverordnung am 11. April hat der niedersächsische Busreiseveranstalter Zerhusen Reisen seinen Betrieb eingestellt. „Die neuen Lenk- und Ruhezeiten-Verordnung machen uns kleinen Busunternehmern das Leben sehr schwer. Mit der neuen, sturen Sechs-Tage-Regelung konnte ich meinen Betrieb einfach nicht wirtschaftlich weiterführen“, erklärt Egon Zerhusen, der nun als Busfahrer bei Schomaker Reisen in Lohne (Oldenburg) arbeitet. „Ich habe noch Glück gehabt“, sagt der 49-Jährige, „dass ich überhaupt eine Stelle gefunden habe.“
Zerhusen hatte seinen Omnibusbetrieb 1995 „bei einer Tasse Kaffee“ gegründet. Gemeinsam mit Gerd Meier, der im Frühjahr 2006 mit nur 67 Jahren verstarb, baute der findige Niedersachse einen kleinen, aber wettbewerbsfähigen Busveranstalter auf. Angeboten wurden Tages- und Mehrtagesfahrten sowie Gruppenreisen in etliche europäische Länder, darunter Irland, Italien und Spanien. Bis April letzten Jahres hatte Zerhusen Reisen zwei moderne Busse von Bova im Einsatz; beide waren mit Schlafsesseln ausgestattet. Dann wurde einer der beiden Reisebusse verkauft.
Ende Juli hat sich der Busunternehmer von seinem letzten Bus getrennt. „Unser Bova ist jetzt in Russland unterwegs“, bedauert Zerhusen, der befürchtet, dass der negative Trend weitere Busunternehmen erfasst: „Die Luft wird für die Kleinen immer dünner!“