Incoming: Kräftig wachsende Reiseabsichten der Europäer

70 % möchten in den kommenden sechs Monaten verreisen – Nachfrage explizit für Ferienmonate Juni bis September.

Die europäischen Touristen kommen nach der Coronakrise wieder zurück nach Deutschland. Im Bild: der Alte Hafen in Wismar mit dem Wassertor. (Foto: TZ Wismar/Dock 30)
Die europäischen Touristen kommen nach der Coronakrise wieder zurück nach Deutschland. Im Bild: der Alte Hafen in Wismar mit dem Wassertor. (Foto: TZ Wismar/Dock 30)
Claus Bünnagel

Die Zahl der Europäer, die in den kommenden Monaten wieder Auslandsreisen unternehmen möchten, steigt kräftig. Laut dem aktuellen „Monitoring Sentiment for Domestic and Intra-European Travel“ der European Travel Commission wollen 70 % der Befragten in den kommenden sechs Monaten verreisen. Die Reiseabsichten liegen damit in der siebten Befragungswelle vom Mai 2021 deutlich über den Vergleichswerten der vorherigen Umfragen vom Dezember 2020 (54 %) und Februar 2021 (56 %). Mehr als die Hälfte der Reisewilligen (51 %) plant Reisen ins europäische Ausland, gut ein Drittel (36 %) möchte im eigenen Land bleiben. 

Die stark steigenden Reiseabsichten der Europäer sind neben sinkenden Inzidenzzahlen sowie Fortschritten bei den Impfkampagnen in wichtigen Quellmärkten und den Reiseerleichterungen durch das digitale Covid-Zertifikat der EU ein wichtiges Momentum für die Recovery des Tourismus in Europa. Gerade die starke Fokussierung auf Reisen in Europa ist ein gutes Signal: Schon vor Ausbruch der Pandemie wurden rund drei Viertel des deutschen Incomingvolumens in Europa generiert. Im Krisenjahr 2020 stieg dieser Anteil sogar auf 85 %. Die hohe Strahlkraft der Marke Reiseland Deutschland und unsere starke Markenpräsenz, die durch antizyklisches Marketing in der Krise erhalten wurde, bieten gute Voraussetzungen, um die starke Wettbewerbsposition für Deutschlands Incomingtourismus post Corona weiter auszubauen. (DZT-Vorstandsvorsitzende Petra Hedorfer)

Starke Nachfrage für die Ferienmonate

Besonders ausgeprägt ist die Nachfrage für die Ferienmonate: 31 % der Reisewilligen wollen bereits im Juni bzw. Juli starten, 41 % in den Monaten August und September, und 16 % planen ihre Urlaubsreise erst im Spätherbst. Dass die Reisewilligen ihre Reiseabsichten tatsächlich umsetzen, belegt der Buchungsstatus: 42 % haben bereits konkrete Reiseleistungen gebucht, 40 % haben sich für ihr Reiseziel entschieden. Nur 19 % der Reisewilligen sind noch unentschlossen, wohin die Reise gehen soll. 

Jüngste Analysen von Tourism Economics bestätigen die längerfristig positiven Perspektiven für das Reiseland Deutschland. Demnach könnten 2023 in Deutschland rund 92,1 Mio. internationale Übernachtungen erreicht und das Vorkrisenniveau von 89,9 Mio. Übernachtungen im Jahr 2019 übertroffen werden.