Manchmal muss man zwischen die Zeilen hören, um einen Trend ablesen zu können. Und „zwischen den Zeilen“ hörte sich die Vorbereitung zur IAA sehr gut an. Tatsächlich gibt es immer noch viele „Wackelkandidaten“ – so hat Vinfast seine Teilnahme wieder abgesagt, dafür kommt Tesla und das nicht nur in der Innenstadt, sondern auch auf dem Summit und es gibt immer noch einen europäischen OEM, der ich bisher nicht komplett zur Teilnahme durchringen konnte.
Alle Teilnehmer im Open Space haben bilanziell klimaneutrale Stände
Alle Stände auf dem Open Space sind bilanziell klimaneutral und der Anteil ausländischer Aussteller kletterte auf 50 Prozent und damit um 17 Prozent verglichen mit 2021, wo man auch noch mit Corona zu kämpfen hatte. Sogar die fünfte Ausgabe des chinesischen World-New-Energy-Vehicle-Kongresses konnte man aus dem Heimatland China erstmals nach München holen und man merkt auch hier zwischen den Zeilen, dass China durchaus wichtig ist für die IAA und seinerseits großes Interesse an der Messe hat, nachdem sich die USA mehr und mehr abschotten.
Starker Teilnehmeranstieg bei den Start-ups
Spannend, das erstmals auch Nationen wie der Kosovo, Serbien, Singapur oder Thailand als Aussteller teilnehmen und das man auch den Start-Ups wieder eine große Bühne bereitet: Insgesamt sind 100 internationale Start-ups angekündigt, die ihre Ideen für digitale und klimafreundliche Mobilität vorstellen. Diese sind ein wichtiger Bestandteil des IAA Summit, der vom 5. bis 8. September auf dem Messegelände in München-Riem stattfindet – und ausschließlich Fachbesucher (B2B) adressiert. Ergänzend sollen die Start-ups von speziellen Events, wie beispielsweise dem „Founders Day” am 7. September, profitieren. Thematisch besonders stark vertreten sind die Bereiche Künstliche Intelligenz (KI), Digital Solutions, Charging Infrastructure, Lösungen rund um das Thema Autonomes Fahren (AD) und die Themen Recycling und Circular Economy.
Im Vergleich zu 2021 ist die Beteiligung von Start-ups laut den Veranstaltern um 33 Prozent angestiegen. Das Konzept sieht eine Beteiligung von bis zu 100 Start-ups vor. Jan Heckmann, Leiter der Abteilung IAA beim VDA, erklärt dazu:
„Die Start-ups möchten immer öfter ihre Exponate auf der Veranstaltung zeigen und nicht nur digitale Konzepte“
Die Start-ups können sich auf dem Summit in unmittelbarer Nähe zu den größeren Ausstellern auf dem Messegelände in München-Riem präsentieren, womit der direkte Austausch mit internationalen Entscheidern und Investoren „nahezu garantiert“ sei, hofft Christine von Breitenbuch, Leiterin IAA Mobility bei der Messe München und ergänzt:
„Eine Abfrage zur Erwartungshaltung ergab: In erster Linie suchen die Start-ups internationale Kontakte in ihrer Branche, aber auch in ähnlichen Branchen. An zweiter Stelle liegt der Wunsch, mehr und besseren Zugang zu Investoren zu finden, aber auch Kontakte zu wissenschaftlichen Einrichtungen oder zu Entwicklern zu knüpfen“.
Probelauf für Start-ups – der IAA Mobilitython
Neu ist in dem Zusammenhang der „Mobilitython“ Dabei stellen etablierte Unternehmen einem kleinen Kreis von Start-ups eine real vorliegende Entwicklungsaufgabe, die von diesen gelöst werden sollte. Davon profitieren beide Seiten: Das Unternehmen muss nicht lange auf eine interne Lösung hoffen, oder einen externen Dienstleister suchen. Und die teilnehmenden Start-ups gelangen so an wertvolle Erfahrungen und Kontakte und nehmen im besten Falle einen Folgeauftrag mit nach Hause. Die Idee dazu kam vom Prototype.Club. Diese Initiative hat sich auf die Fahnen geschrieben, eine Art Marktplatz für Unternehmen und Start-ups zu sein: Der Eine sucht eine Lösung, der andere sucht Aufträge. Gründer des Prototype.Club sind Clemens Pompeÿ und Christian Schweizer. Während seiner Zeit als Gründer im Silicon Valley fragte sich Clemens Pompeÿ oft, ob die Lösungen von heute für die Probleme von morgen auch ihren Weg finden würden. 2023 stellen zwei r Unternehmen die Aufgaben an die ambitionierten Start-ups: TÜV Nord und die Robert Bosch GmbH. Beide Firmen haben Fragestellungen aus ihrem Unternehmensalltag gestellt, die sie im Anschluss an die IAA mit den besten Teams umsetzen wollen.
Die Challenges aus den Bereichen Sensorik für Roboter/Autonomes Fahren und Reportingsysteme, sowie weitere Informationen und die Anmeldung finden Sie hier: Mobilitython.com
Es werden wieder bis zu 5 Start-ups pro Aufgabe zugelassen.
Bewerbungsschluss ist der 18. August 2023.
Die Aufträge werden anschließend bei einem digitalen Kickoff den Start-ups vorgestellt. Die Lösungen werden dann auf dem IAA Summit den Auftraggebern präsentiert. So erhalten die teilnehmenden Teams entsprechend mehr Öffentlichkeit und können zusätzliche Kontakte knüpfen. Das Team, welches den Folgeauftrag gewinnt, wird noch vor Ort gekürt. Die Folgeaufträge bewegen sich meist zwischen 50.000 und 150.000 Euro.
Aber auch bei den Akkuexperten wächst das Interesse an der IAA: Denn diese werden auch für Zweiräder, Lastenräder oder Nutzfahrzeuge gebraucht, womit auch hier der Blick über den Tellerrand des Pkw gewährleistet ist.
Für die Zweiradbranche hat man in der Ludwigsstraße einen Campus ersonnen, der vom BMX-Kurs für die Jungend bis zum Pedelc-Sicherheitstraining für ältere Semester alle Altersgruppen umfasst. Im englischen Garten sind zwei Testrouten ausgeschildert: Die kurze, 1,8 Kilometer lange führt bis zum Chinesischen Turm, die 3,4 Kilometer lange Route geht um den Kleinhesseloher See herum – beide Routen sind ausgeschildert, aber nicht abgesperrt.
Außerdem findet auch er bayerische ÖPNV-Gipfel auf der IAA statt, zu dem sich bereits 18 Institutionen angemeldet haben sollen. Und natürlich darf auch eine App samt Metaverse Experience nicht fehlen. Dabei handelt es sich um eine gamifizierte, digitale Experience Tour – wir durften schon mal testen und fanden das für diejenigen, die gern ins Metaverse abtauchen sehr attraktiv: Zumal man auf die Art viel Hintergrundwissen über München mitnehmen kann.
Am 5.9. um 14 Uhr wird dann Bundeskanzler Scholz die IAA eröffnen, begleitet natürlich vom bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter.
VISION Mobility BEST OF MOBILITY: Preisverleihung am 6.9. ab 18 Uhr
Am 6.9. um 18:00 startet die Preisverleihung zu unserem Award „Best of Mobility“. Galafeier im Rahmen der IAA MOBILITY für "Best of Mobility" 2023.
In zehn Kategorien wählt ein Expertengremium, das sich aus journalistischen Profis aus der Redaktion, der Unternehmensberatung Deloitte und der Technischen Universität München zusammensetzt, Produkte und Dienstleistungen aus.
Mit der Wahl "Best of Mobility" werden herausragende Produkte und Dienstleistungen in ausgewählten Automotive-Bereichen ausgezeichnet. Die Leser- und Expertenwahl gibt Aufschluss darüber, welche Marken und Neuentwicklungen in den Augen der verantwortlichen Mobilitätsexperten am höchsten stehen. Zur Wahl stehen ausgewählte und relevante Mobilitätssegmente aus den drei Bereichen Mobilität, Konnektivität und Infrastruktur. Die Ergebnisse dieser Leser- und Expertenwahl sind ein verlässlicher Gradmesser für die Verantwortlichen in der Industrie und Dienstleistung.
"Cargobike of the Year": Preisverleihung am 7.9. um 16:00 Uhr
Die Lastenrad-Branche wächst mit dem Trend zur nachhaltigen City-Logistik, und Lastenräder erleben im gewerblichen Einsatz einen anhaltenden Boom. Die Hersteller vollziehen infolgedessen große Entwicklungssprünge bei Technik und Industrialisierung. Dem trägt der seit 2019 jährlich verliehene Award "International Cargobike of the Year" (CABOTY) Rechnung.
Das CABOTY-Finale und die feierliche Award-Verleihung finden im Rahmen des IAA Summit auf der IAA Mobility in München statt. Schon im vergangenen Jahr hatte sich der Award an die IAA Transportation in Hannover angedockt, die weltweit wichtigste Bühne für Nutzfahrzeuge. Die Präsenz bei global führenden Events soll untermauern, dass das Nischenthema im Mainstream der Logistik angekommen ist.
Zu guter Letzt bleibt vielleicht noch Liaa zu erwähnen: das Maskottchen der IAA – ein oranges Eichhörnchen. Damit stellt man gleich mehrere Bezüge her: Den zur Natur, den zu den Kindern und den zum chinesischen Jahr des Eichhörnchens – das im Fall der IAA fleißig Nüsse sammeln sollte für die nächste Veranstaltung 2025. Könnte klappen!
Was bedeutet das?
Vier Wochen vor dem Messestart startet die IAA Mobility durch und „ruckelt“ sich ein. Nachdem einige diverse Zweifel am großen Erfolg der Veranstaltung hegten, hat man jetzt das Gefühl, dass die IAA Mobility gegenüber 2021 nochmal nachlegt und den nächsten großen Schritt Richtung Diversifizierung geht – eine Entwicklung, die auf jeden Fall begrüßenswert ist. Denn so wie die CES Autohersteller anzieht (warum auch immer), darf die IAA eben auch „autofremde“ Hersteller anziehen.
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