Nordseeküste: Digitale Besucherlenkung soll Überlastungen vermeiden
Um dem Andrang von Gästen an der niedersächsischen Nordseeküste besser zu begegnen, werden Gäste und Fahrzeuge mit laserbasierten Sensoren gezählt - Urlauber können so in Echtzeit auf den Internetseiten und vor Ort auf Monitoren das Besucheraufkommen in den Ferienorten verfolgen. Angesichts der hohen Zahl an Tagesgästen werde es künftig ohne digitale Lenkungssysteme kaum noch gehen, so die Geschäftsführerin von Die Nordsee, Sonja Janßen.
Gemessen wird datenschutzkonform an beliebten Urlaubsorten
Als erste Orte bieten Butjadingen (Landkreis Wesermarsch), Wangerland (Landkreis Friesland) und Wilhelmshaven den Service an. Später sollen weitere Ferienorte, darunter Bremerhaven, Otterndorf und Cuxhaven hinzukommen.
Die Sensoren erstellen in Echtzeit dreidimensionale Flächenbilder, die mit einer Software ausgelesen werden können. Die Anwendung sei komplett datenschutzkonform. Es werde niemand fotografiert und es gebe auch keine Videoüberwachung, heißt es von Seiten der Marketingorganisation.
Bei Überfüllung werden Alternativangebote ausgespielt
Urlauber sollen sich so anhand eines Ampelsystems im Internet und über Info-Monitore über die Auslastung an den gewählten Ausflugszielen informieren können. Ist es an einem Ort zu voll, werden automatisch Alternativen angezeigt.
„Die Besucherlenkung wird uns dabei helfen, touristische Hotspots zu entzerren, eine gleichmäßige Verteilung des Gästeaufkommens sicherzustellen und alternative Angebote, wie z. B. unentdeckte Ausflugsziele und reizvolle Landschaften abseits der Küste im Hinterland zu ermöglichen“, erklärt Sonja Janßen, Geschäftsführerin der Die Nordsee GmbH.
Besucheranstürme während der Corona-Pandemie
Besonders die Corona-Pandemie, in der zahlreiche Gäste zur Erholung an die deutschen Küsten strömten, habe die Notwendigkeit eines digitalen Besuchermanagements aufgezeigt, so Janßen. Die Nordsee GmbH hatte die Vorbereitungen für das rund 1,6 Mio. Euro teure Digitalisierungsprojekt im Mai 2021 gestartet, um Touristenströme an Hotspots zu entzerren. Das Projekt, das auch eine digitale Gästekarte für Urlauber umfasst, wird nach Angaben der Marketingorganisation zu 80 % vom niedersächsischen Wirtschaftsministerium gefördert.
An anderen Küstenorten in Norddeutschland wird das Gästeaufkommen schon länger registriert, so steuern zum Beispiel an der Lübecker Bucht Strandampeln den Besucherandrang.
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