Göppel Bus stellt Insolvenzantrag

Busbauer nennt die Russlandkrise als Ursache für erneute Insolvenz
Thomas Burgert

Der traditionsreiche deutsche Busbauer Göppel Bus hat einen Eigenantrag auf Insolvenz gestellt. Das Unternehmen mit Sitz in Nobitz/Ehrenhain hat insgesamt 127 Mitarbeiter an beiden Standorten beschäftigt und ist Hersteller von Stadtlinienbussen und Personenanhängern für den ÖPNV. Jährlich werden rund 100 Einheiten bestehend aus Stadtbussen in Fahrzeuglängen zwischen 10,5 und 18,75 Metern sowie Göppel Trailer im Werk in Ehrenhain gefertigt.

Im März 2013 wurde das aufgrund der schwierigen konjunkturellen Lage bereits 2012 in Schieflage gekommene Unternehmen von der russischen Industrieholding Kirovsky Zavod mit Sitz in St. Petersburg übernommen. Leider habe sich das wirtschaftliche und politische Umfeld durch die aufgrund der Ukraine-Krise verhängten Sanktionen sehr stark verändert, teilte Göppel Bus mit. Der russische Investor habe daher seine langfristig ausgelegten Ziele, das traditionsreiche deutsche Unternehmen im Europäischen Markt zu etablieren und mittelfristig den russischen Markt als zusätzliches Potential aufzubauen als nicht mehr erreichbar eingestuft. So machten es die geänderten Gesetze in Russland unmöglich, Busse aus deutscher Produktion in Russland zu vertreiben. Zusätzlich habe sich die Finanzsituation durch den eingebrochenen Rubelkurs und die in Russland extrem hohen Zinskosten derart negativ ausgewirkt, dass dem Unternehmen durch den Gesellschafter keine Liquiden Mittel mehr zur Verfügung gestellt werden können.

Die Geschäftsführung von Göppel Bus habe dadurch erneut Antrag auf Insolvenz stellen müssen. Der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Herr Professor Dr. Hess, kenne das Unternehmen bereits. Aufgrund der fehlenden Auslastung wurde der Geschäftsbetrieb mit sofortiger Wirkung eingestellt, teilte die Geschäftsführung von Göppel Bus mit.