15.05.2007
Redaktion (allg.)
Zu einer Anhörung mit dem Titel "Auswirkungen des Klimawandels auf den Tourismus" kam es am 9. Mai im Deutschen Bundestag. Gastgeber war der Tourismusausschuss, der zahlreiche Experten geladen hatte. Im Vorfeld der Sitzung hatte der bdo kritisiert, dass kein Experte eingeladen wurde, der explizit für die ökologischen Vorteile des Verkehrssystems Bus sprechen würde.
Dennoch gab es reichlich "Schützenhilfe" für den Omnibus. Eine Lanze für den Bustourismus brach nicht nur Rolf Pfeifer vom Forum Anders Reisen, sondern auch Stefan Ott vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Beide hoben die herausragende Rolle des Busses beim Klimaschutz hervor und plädierten für eine Gleichbehandlung und Stärkung gegenüber anderen Verkehrsmitteln.
Im Fokus der Diskussion stand aber der Flugverkehr. Neben der Einführung des Emissionshandels und einer möglichen Besteuerung von Flugbenzin wurden auch die negativen Auswirkungen der "Billigtickets" erörtert, teilt der bdo mit. Mehrere Experten seien sich darin einig gewesen, dass diese - teilweise durch den Staat subventionierte - Form des Reisens nicht den Ansprüchen einer globalisierten Gesellschaft im 21. Jahrhundert Rechnung tragen kann. "Fliegen muss deshalb teurer werden", so die Forderung.
Alles in allem zeigt sich der bdo mit dem Verlauf dre Anhörung zufrieden. Zwar habe nur Ernst Burgbacher von der FDP-Fraktion offen die steuerliche Benachteiligung des Reisebusses angesprochen, aber viele seiner Bundestagskollegen aus anderen Fraktionen gaben stummen - gleichwohl nickenden - Beistand.
Als unerwarteter Bundesgenosse des Omnibusse trat bereits am 8. Mai das Bündnis "Allianz pro Schiene" auf. Ihre beim Züricher INFRAS-Institut in Auftrag gegebene Studie kam zum Ergebnis, dass der Bus die geringsten externen Kosten aller Verkehrsmittel ausweist. Unter dem Begriff "externe Kosten des Verkehrs" werden Unfälle, Lärm, Luftverschmutzung und Klimawandel zusammengefasst. Lediglich 1,3 Prozent verantwortet dabei der Bus im ÖPNV und im Tourismus. Das sind 26 Prozent weniger Kosten als im Schienenverkehr - obwohl der Bus ein Mehrfaches an Personen befördert als die Bahn.