Corona: Landesgartenschau Bad Gandersheim auf 2023 verschoben

Mit dem Beschluss des Rates der Stadt Bad Gandersheim steht fest – die Landesgartenschau der niedersächsischen Kurstadt wird auf das kommende verschoben. Neuer Veranstaltungszeitraum ist vom 14. April bis 15. Oktober 2023.

Die bereits verkauften LAGA-Tickets behalten ihre Gültigkeit. (Foto: LAGA Bad Gandersheim)
Die bereits verkauften LAGA-Tickets behalten ihre Gültigkeit. (Foto: LAGA Bad Gandersheim)
Martina Weyh

Corona macht einen Strich durch die Rechnung – ursprünglich wollte die Landesgartenschau in der niedersächsischen Kurstadt Bad Gandersheim am 14. April 2022 ihre Pforten für Besucher öffnen – jetzt wurde der Starttermin genau ein Jahr später auf den 14. April 2023 verlegt.

Mit der Entscheidung für eine Verlängerung stellen die Gremien weitere finanzielle Mittel für die LAGA als Defizitausgleich zur Verfügung. Das kalkulierte Defizit beläuft sich bei einer Verschiebung auf insgesamt 4,7 Mio. Euro, von denen das Land Niedersachsen bis zu 3 Mio. in Aussicht gestellt hat. Landkreis und Stadt Bad Gandersheim beteiligen sich an einem etwaigen Defizit mit jeweils 850.000 Euro.

„Es war schon ein Schock, den es erstmal zu verkraften galt, als die Geschäftsführung im November die Verschiebung empfahl. Alle Beteiligten haben in den vergangenen Wochen intensiv gearbeitet, um die bestmögliche Lösung zu finden. Ich bin sehr erleichtert, dass die Gremien der Empfehlung gefolgt sind. Wir haben jetzt die notwendige Planungssicherheit, um die LAGA zum Erfolg zu führen. Die beschlossene Lösung bedeutet für Stadt, Landkreis und das Land Niedersachsen Mehrkosten. Sie ist aber zugleich die einzige, die auch den von Anfang an angestrebten Effekt für die Region erzielen kann“, so Bürgermeisterin Franziska Schwarz über die schwierigen Wochen bis zur Entscheidung.

Liefer- und Materialengpässe durch Corona

Anfang November hatten die Geschäftsführer Ursula Stecker und Thomas Hellingrath darauf hingewiesen, dass die zunehmenden Auswirkungen der Corona-Pandemie eine seriöse Planung der Landesveranstaltung nicht länger zuließen. Nach Abwägung aller Optionen hatten sie eine Verschiebung um ein Jahr empfohlen.

„Die Diskussion der letzten Wochen konzentrierte sich stark auf bauliche Fragen und die Möglichkeit, ob es nicht doch einen Start zum 14.4.2022 geben könne. Unsere Antwort war stets: Eine seriöse Vorbereitung für den April 2022 ist durch die verschärfte Corona-Situation nicht mehr möglich. Hierbei sind die Baumaßnahmen nur ein Teil der komplexen Probleme“, erläutert LAGA-Geschäftsführer Thomas Hellingrath.

Auch wenn die Hauptbaumaßnahmen des Landesgartenschaugeländes im Zeitrahmen lägen, sei beispielsweise zu befürchten, dass die Rampe an der B64 sowie die Arbeiten im Freibad bis April nächsten Jahres nicht abgeschlossen werden könnten. Sie seien aber wichtige Voraussetzungen für weitere Vorhaben wie die Erstellung des Parkplatzes bzw. die Errichtung des Stadteingangs der LAGA am Osterbergsee und die Einrichtung des Catering auf dem Freibadgelände.

Materialengpässe beim Holz, das für den Ausbau der Blumenhalle, für mehrere Brücken und den Pavillon der Regionen benötigt wird, sowie beim Aluminium für die Schilder des internen und externen Leitsystems seien weitere Gründe für die Verschiebung.

Darüber hinaus gebe es Lieferverzögerungen bei Papier, das für Tickets und zahlreiche Marketingmaßnahmen, wie Flyer und Geländepläne benötigt werde. Ungewiss sei zudem die rechtzeitige Beschaffung von Ausstattungsgegenständen.

Vieles muss neu geklärt und verhandelt werden

Mit der Verschiebung ergeben sich zahlreiche neue Fragen, etwa wann fertiggestellte Flächen wie bspw. der Kinderspielplatz am Plangarten, die Gandepromenade im Kurpark oder der Gabionenhang für die Öffentlichkeit freigegeben werden. Schnelle Gespräche sind auch mit der Landesgartenschau im benachbarten Höxter geplant, die durch die Verschiebung parallel stattfindet. Außerdem müssen sämtliche der rund 1.500 bereits geschlossenen Verträge mit Förderern, Sponsoren, Kooperationspartnern des Grünen Klassenzimmers und alle Künstlerverträge aktualisiert und gegebenenfalls neu verhandelt werden.

Alle bereits verkauften Tickets behalten ihre Gültigkeit.