Freizeitpark Efteling will bis 2032 klimapositiv werden

Der Freizeitpark im niederländischen Kaatsheuvel hat ein neues Energiesystem installiert, das ganz auf erneuerbare Energiequellen setzt – bis 2030 will das Unternehmen klimaneutral sein und pünktlich zum 80. Jubiläum sogar klimapositiv.

Gut 35 % seines heutigen Energiebedarfs bezieht Efteling mittlerweile aus eigenen Quellen – u.a. über die mehr als 25.000 Solarmodule, die im Park installiert wurden. (Foto: Efteling)
Gut 35 % seines heutigen Energiebedarfs bezieht Efteling mittlerweile aus eigenen Quellen – u.a. über die mehr als 25.000 Solarmodule, die im Park installiert wurden. (Foto: Efteling)
Martina Weyh

Das Thema Nachhaltigkeit steht im niederländischen Freizeitpark Efteling schon immer fest auf der Agenda. Seit dem Start vor mehr als 70 Jahr bemüht sich das Unternehmen, das 1952 als Märchenwald gegründet wurde, um einen verantwortungsvollen ressourcenschonenden Umgang mit Klima und Umwelt.

Klimaneutral bis 2030, klimapositiv bis 2032

Das erklärte Ziel, das Efteling fest im Blick hat ist die Klimaneutralität bis 2030 – pünktlich zum 80. Jubiläum will der Freizeitpark dann sogar klimapositiv sein.  Jetzt haben die Niederländer ein neues Energiesystem installiert, das ganz auf erneuerbare Energiequellen setzt und einen entscheidenden Schritt nach vorne hin zum erklärten Ziel bedeutet.

Gebäude des Parkbereichs Anderrijk können jetzt erwärmt und gekühlt werden, ohne dass dabei Erdgas zum Einsatz kommt. Stattdessen setzt Efteling auf einen jüngst in Betrieb genommenen thermischen Energiespeicher. Mit dem im Erdreich verlegten Wärmetauscher werden fortan das Efteling Theater, die Attraktion Fata Morgana (+Eventkomplex) sowie die Restaurants Fabula und Frau Boltes Küche versorgt.

Auch das Efteling Grand Hotel und die Grusel-Attraktion Danse Macabre, die in den nächsten beiden Jahren öffnen, werden an das neue System angeschlossen, ebenso wie der See der Wassershow Aquanura. Wärme und Kälte des Oberflächenwassers sowie die Wärme der laufenden Attraktionen werden genutzt, um zu verhindern, dass der Teich im Winter einfriert. Andersherum sorgt das kühle Wasser aus dem thermischen Energiespeicher dafür, dass sich im Sommer weniger Algen in Aquanura ansiedeln können.

Dank des neuen Energiesystems sinkt der Erdgasverbrauch im Anderrijk nach Angaben des Unternehmens um rund 20 %. Das sind 350.000 m3 im Jahr und entspricht der Menge, die in etwa 233 Haushalte jährlich verbrauchen, rechnen die Niederländer vor. Darüber hinaus reduziert sich der CO2-Ausstoß im Parkbereich um 630 t im Jahr – also etwa den Emissionen von 300 Personen bei einem Hin- und Rückflug zwischen Frankfurt und New York. 

Viele verschiedene große und kleine Energiesparmaßnahmen

Neben dem neuen Energiesystem gab es auch vorher schon umfangreiche Maßnahmen in Efteling, um den Parkbetrieb nachhaltiger zu gestalten. Im vergangenen Jahr wurden 12.000 Solarmodule auf dem Parkplatz des Freizeitparks installiert, aus denen Efteling rund 20 % seines heutigen jährlichen Energieverbrauchs speist. Auch Attraktionen und eine großräumige Wiesenfläche wurden mit weiteren 13.500 Solarpanels ausgestattet, sodass der Park insgesamt gut 35 % seines heutigen Energiebedarfs aus eigenen Quellen bezieht.

Im Jahr 2021 eröffnete der Freizeitpark in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Energieversorger Eneco den umfangreichsten Ladepark für Elektroautos der Benelux-Länder, in dem 174 elektrische Autos gleichzeitig Strom tanken können.

Der Haupteingang sowie der Großteil der Attraktionen werden von ein LED-Lampen erhellt, Fahrzeuge und Gerätschaften für den Parkbetrieb sukzessive durch elektrische Modelle ersetzt.

Biotop

Für eine grünere Märchenwelt sorgt außerdem die weitläufige Natur, die den Freizeitpark auszeichnet. Nur 11 % der Parkfläche sind bebaut. Auf den übrigen Flächen dürfen sich Füchse, Kaninchen, Igel, Eichhörnchen, Schmetterlinge und knapp hundert Vogelarten ausbreiten.