Weiter starkes Wachstum

Institut ermittelt zweistellige Wachstumsraten im Fernbusverkehr
Thomas Burgert
„Der Fernbusmarkt wächst weiter ungebremst.“ So lautet das Fazit der aktualisierten Marktstudie „IGES Kompass Mobilität – Fokus Fernbus“, die vom IGES Institut herausgegeben wird. darin wird seit der Liberalisierung im Januar 2013 der Fernbusmarkt regelmäßig analysiert. Alleine zwischen August und Oktober seien elf weitere Linien hinzugekommen, bei nun insgesamt 170 Linien ein Plus von sieben Prozent. Bei den klassischen Städte-Fernbuslinien habe man sogar ein Plus von 16 Prozent auf 129 Linien ermittelt. Das Angebot an wöchentlichen Fahrtenpaaren, also Hin- und Rückfahrten, habe im Vergleich zum Vormonat um 365 auf mehr als 4.000 zugelegt, ein Plus von zehn Prozent. Dies beinhalte Fahrtenpaare bei Flughafenlinien, touristischen Linien sowie klassischen Fernbuslinien. Letztere hätten allein betrachtet sogar um 26 Prozent zugenommen. „Die zweistelligen Wachstumsraten belegen, wie groß der Bedarf an regelmäßigen und bezahlbaren Mobilitätsalternativen zu Privatauto, Flugzeug und Fernzug ist“, folgert daher Christoph Gipp, Studienautor und Bereichsleiter Mobilität am Forschungs- und Beratungsinstitut IGES. Das Wachstum und die Zunahme der Fernbusverbindungen verschärfen aber auch den Wettbewerb, so die aktuelle Studie. Auf manchen Strecken herrscht bereits ein regelrechtes Gedränge. So sind auf der Strecke Berlin-Dresden insgesamt fünf Unternehmen tätig, auf der Strecke zwischen Hamburg und Berlin werden es ab November ebenfalls fünf Anbieter sein. Wichtige Faktoren für das weitere Wachstum des Fernbusmarktes sei die Frage, wie attraktiv das Reisen im Fernbus sei und wie die Infrastruktur an den Haltestellen gestaltet wird, so die Studie. Gemessen an den angebotenen Fahrplankilometern, ergeben sich laut der Studie derzeit folgende Marktanteile der Fernbusanbieter: Marktführer ist demnach MeinFernbus mit rund 43 Prozent Marktanteil, gefolgt von den Bussen der DB AG (ca. 25 Prozent), auf den Plätzen drei und vier folgen FlixBus mit circa 12 Prozent sowie city2city mit rund sieben Prozent. Abzuwarten bleibt, wie der Eintritt weiterer Akteure, wie etwa ADAC Postbus, den Markt weiter verändert.