Vier Sterne für den Stromberg-Murrtal-Radweg

Der in Karlsruhe beginnende Stromberg-Murrtal-Radweg wird erstmals vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club mit vier Sternen ausgezeichnet.

Jetzt mit vier Sternen zertifiziert: der Stromberg-Murrtal-Radweg. (Foto: KTG/Fabry)
Jetzt mit vier Sternen zertifiziert: der Stromberg-Murrtal-Radweg. (Foto: KTG/Fabry)
Claus Bünnagel

„Ausgezeichnet“ Radfahren von Karlsruhe nach Gaildorf: Der Stromberg-Murrtal-Radweg startet in diesem Jahr in seine erste Vier-Sterne-Radsaison nach der Neubewertung durch den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Er passiert vier Landkreise sowie zwei Naturparks und verläuft von Westen nach Osten quer durchs Ländle. Mit seinen 152 km ist der Kurs ideal geeignet für eine mehrtägige Radtour – er lässt sich aber auch in beliebig langen Tagesetappen erkunden. Geeignet ist die Route für Genussradler und Pedelec-Fahrer, die kleinere Anstiege nicht scheuen und sich für Landschaft, Weinkultur und Geschichte interessieren.

Viele kleine Verbesserungen

Für den ADFC gaben viele kleine Verbesserungen entlang der Strecke bei der Rezertifizierung den entscheidenden Ausschlag für den vierten Stern. So wurde ein ehemals als „Gefahrenstrecke“ bezeichneter Abschnitt zu einer qualitativ hochwertigen Trasse naturnah ausgebaut, und im Bereich der Murr bei Kirchberg wurde ein neuer Geh- und Radweg umgesetzt. Neben Breite, Beschaffenheit und Sicherheit des Radwegs bewertete der ADFC aber auch die touristische Infrastruktur sowie die Anbindung an den ÖPNV.

Städtehighlights

Nicht nur die abwechslungsreiche Natur, sondern auch die Städte entlang des Wegs sind wichtige Aspekte. Da ist die UNESCO-City für Medienkunst Karlsruhe zu nennen, in der Kulturhighlights wie das ZKM Zentrum für Kunst und Medien auf französisch inspirierte Gaumenfreuden treffen. In Backnang windet sich malerisch die Murr entlang von Fachwerkhäusern und mittelalterlichen Kirchen sowie den Überresten der Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert. 

Das meistfotografierte Motiv der Stadt Vaihingen an der Enz ist der „Vaihinger Dreiklang“: Das einzigartige Ensemble aus Rathaus, Schloss Kaltenstein und evangelischer Stadtkirche ist schon von Weitem sichtbar. Hoch über dem Neckar thront zwischen Streuobstwiesen und Weinbergen die Schillerstadt Marbach am Neckar. Sie genießt heute mit dem Deutschen Literaturarchiv und den Literaturmuseen auf der Schillerhöhe internationalen Ruf als Ort der Literatur. Darüber hinaus liegen gleich zwei UNESCO-Weltkulturerbestätte am Stromberg-Murrtal-Radweg: das Kloster Maulbronn sowie der Limes bei Murrhardt. 

Alle (Rad-)Wege führen nach Karlsruhe

Karlsruhe liegt als attraktiver Kulturstopp an den Radfernwegen Veloroute Rhein/Rheinradweg von Andermatt nach Rotterdam, am Paneuropa Radweg von Paris nach Prag sowie am Badischen Weinradweg von Basel nach Weinheim. Darüber hinaus startet in Karlsruhe der Schwarzwaldweg, der auf 370 km durch die Wälder und Täler des Schwarzwalds bis nach Lörrach führt.

Karlsruhe selbst lässt sich ebenfalls auf zwei touristischen Radstrecken rund um die Stadt entdecken: Die NaturRadtour verbindet acht Schutzgebiete und drei Naturräume zu einer abwechslungsreichen Tour für die ganze Familie, während die KulturRadtour die Sehenswürdigkeiten der Karlsruher Innenstadt miteinander verbindet.

„Vater“ des Fahrrads stammt aus Karlsruhe

Die Fahrradbegeisterung in Karlsruhe ist übrigens kein Zufall: Der „Vater“ des Fahrrads stammt aus Karlsruhe. Im Jahre 1817 machte der in Karlsruhe geborene Karl Freiherr Drais von Sauerbronn eine geniale Erfindung – er entwickelte das weltweit erste Zweirad – in Anlehnung an seinen Namen „Draisine“ genannt. Das Original ist im Stadtmuseum im Prinz-Max-Palais zu bestaunen.

Weitere Informationen zum Stromberg-Murrtal-Radweg gibt es unter www.stromberg-murrtal-radweg.de.