Oberammergauer Passionsspiele: Kartenvorverkauf gestartet

225.000 Karten für 2022 stehen nun bereit.

Szene mit den Darstellern von Jesus und Maria beim Kreuzweg. (Foto Birgit Gudjonsdottir)
Szene mit den Darstellern von Jesus und Maria beim Kreuzweg. (Foto Birgit Gudjonsdottir)
Claus Bünnagel

Im Mai 2020 war die Premiere der 42. Oberammergauer Passionsspiele geplant. Aufgrund der Coronapandemie wurde das bedeutendste Laienspiel der Welt auf 2022 verschoben. Nach der aufwendigen Rückabwicklung der bereits verkauften Tickets ist der Kartenvorverkauf nun gestartet. Am Aschermittwoch 2021 tritt der Haar- und Barterlass wieder in Kraft, und am 14. Mai 2022 hebt sich im Passionstheater der Vorhang zur Premiere. 103 Vorstellungen sind geplant. 

Christian Stückl: „Wir werden spielen“

Auch wenn momentan noch nicht klar ist, welche Auflagen in zwei Jahren gelten werden, steht für Spielleiter Christian Stückl eines fest: „Wir werden spielen, das Gelübde erfüllen und die Tradition der Passionsspiele fortführen.“ Man sei bereits in enger Abstimmung mit den zuständigen Stellen, führt Stückl auf der Pressekonferenz im Münchner Volkstheater weiter aus. 

Auch wenn die Planung eine Herausforderung ist, freuen wir uns sehr, dass es voran geht. Wir hoffen, dass sich die Situation bis zum Probenbeginn im Dezember 2021 deutlich entspannt hat. (Pressesprecher Frederik Mayet)

17. Februar 2021: Haar- und Barterlass

Ein wichtiger Termin im Fahrplan zur Premiere ist der 17. Februar 2021. Traditionell am Aschermittwoch vor der nächsten Passion tritt der Haar- und Barterlass in Kraft. Ab diesem Datum lassen sich die Mitwirkenden die Haare wachsen, die Männer auch die Bärte. Dann werden auch die bereits verteilten Rollen bestätigt. 

Die Hauptrollen sind alle noch dabei. Aber ein Apostel hat beispielsweise zurückziehen müssen, weil er demnächst eine Ausbildung beginnt und dann keine Zeit mehr hat. (Mayet)

Umgekehrt dürfen sich diejenigen freuen, die beim ursprünglichen Stichtag erst 18 Jahre in Oberammergau gewohnt haben. Jetzt können auch sie mitwirken. Denn spielberechtigt sind alle, die seit 20 Jahren im Dorf leben oder dort geboren sind. Der Ursprung des Passionsspiels geht auf ein Gelübde aus dem Jahr 1633 zurück, welches von den Oberammergauern abgelegt wurde, um die damals grassierende Pest abzuwenden.

Tradition seit 1634

Die durchgehende Tradition seit 1634, das monumentale Passionstheater – mit 4.500 Sitzplätzen weltweit die größte Freiluftbühne mit überdachtem Zuschauerraum – und die große Leidenschaft der Bevölkerung für ihr Spiel ziehen alle zehn Jahre bis zu eine halbe Million Zuschauer nach Oberammergau. Die 450.000 verkauften Tickets für dieses Jahr wurden in den vergangenen Monaten rückabgewickelt. Alle Käufe konnten entweder umgebucht oder storniert werden. 

50 % der Karten sind bereits für 2022 gebucht. Es freut uns, dass so viele Kunden dabeigeblieben sind. (Walter Rutz, Geschäftsführer der Passionsspiele Oberammergau Vertriebs GmbH)

Infos zu Tickets und Arrangements 

Die übrigen Karten gehen nun in den Vorverkauf. Die Einzelkarten kosten je nach Kategorie zwischen 30 und 180 Euro. Erhältlich sind auch so genannte Arrangements, die außer einer Eintrittskarte eine (ab 264 Euro p.P. im DZ) bzw. zwei Übernachtungen (ab 364 Euro p.P. im DZ) in verschiedenen Hotelkategorien und mit unterschiedlichen Ticketkategorien zur Auswahl sowie ein Abendessen in der Pause enthalten. Unter https://www.passionsspiele-oberammergau.de bzw. telefonisch unter 08822/8359330 können Busreiseunternehmen Ticket- und Hotelarrangements buchen.