Bayerische Staatsoper verschiebt "Oper für alle" aus Pietätsgründen

Absage wegen Trauerakts für die Opfer des Münchner Amoklaufs.
Anja Kiewitt

Die Bayerische Staatsoper, München, und die Münchener BMW AG sagen die "Oper für alle"-Veranstaltung am Sonntag, dem 31. Juli 2016, aufgrund des parallel stattfindenden Gedenkgottesdienstes und des Trauerakts für die Opfer des Münchner Amoklaufs vorläufig ab. "Die Staatsoper und alle ihre Mitarbeiter, Sänger und Musiker trauern um die Opfer von letztem Freitag. Wir haben uns entschieden, unsere Vorstellungen wie geplant zu spielen, um mit unserer Kunst Trost zu spenden. Es scheint uns aber nicht der richtige Zeitpunkt für eine sommerliche Großveranstaltung vor den Toren des Hauses zu sein, wenn in unmittelbarer Umgebung getrauert wird", so Staatsintendant Nikolaus Bachler. "Aufgrund der Parallelität der Ereignisse haben wir uns entschieden, die Live-Übertragung von Die Meistersinger von Nürnberg nicht stattfinden zu lassen."

Neuer Termin im Herbst wird geprüft

Die Staatsoper prüft gemeinsam mit dem Oper-für-alle-Partner BMW München eine Durchführung der Open-Air-Veranstaltung im Herbst. Die Vorstellung "Die Meistersinger von Nürnberg" auf der Bühne des Nationaltheaters soll wie alle Vorstellungen der derzeitigen Münchner Opernfestspiele stattfinden.

Seit 1997 live auf dem Max-Joseph-Platz

Seit 1997 überträgt die Staatsoper im Rahmen von "Oper für alle" Vorstellungen live auf den Max-Joseph-Platz in München und das Bayerische Staatsorchester gibt Konzerte unter freiem Himmel. 2016 fand das Oper-für-alle-Konzert bereits am 9. Juli statt. Für den 31. Juli 2016, den letzten Tag der Münchner Opernfestspiele, war die audio-visuelle Live-Übertragung von "Die Meistersinger von Nürnberg" auf die Großleinwand vor dem Opernhaus geplant. Zu "Oper für alle" kommen jedes Jahr bis zu 20.000 Zuschauer.