Nicko Cruises: Insolvenz durch Ukraine-Konflikt

Arbeitsamt und Reiseversicherung halten Geschäft des Flusskreuzfahrt-Anbieters aufrecht.
Anja Kiewitt

Die seit 2014 anhaltenden Spannungen in den Kernmärkten Ukraine und Russland haben der Stuttgarter Nicko Cruises GmbH wirtschaftlich geschadet. Stark rückläufige Buchungen haben zu einer Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit geführt, teilt der Anbieter von Flusskreuzfahrten mit. Bereits das Hochwasser im Frühjahr 2013 habe zahlreiche Reiseausfälle nach sich gezogen. Am 5. Mai 2015 hat Nicko Cruises deshalb am Amtsgericht Stuttgart die Aufnahme eines Regelinsolvenzverfahrens beantragt.

Insolvenzverwalter übernimmt

Nach Angaben des 1992 als Russland-Veranstalter gegründeten Unternehmens soll der Geschäftsbetrieb unter Federführung eines vorläufigen Insolvenzverwalters fortgesetzt werden. Dieser werde zeitnah vom Amtsgericht Stuttgart bestellt und soll dann über die weiteren Schritte des Verfahrens informieren.

Löhne und Kundenzahlungen

Die Löhne und Gehälter der Angestellten von Nicko Cruises werden voraussichtlich für drei Monate von der Agentur für Arbeit gezahlt. In dieser Zeit sollen Gespräche mit Interessenten stattfinden, die das insolvente Unternehmen dann übernehmen könnten. Die bereits von Reisenden an Nicko Cruises getätigten Zahlungen sind über die an die Kunden ausgegebenen Reisesicherungsscheine abgedeckt, teilt der Veranstalter weiter mit. Die Reiseversicherung garantiere, dass laufende Reisen unverändert durchgeführt werden. Geplante Reisen sollen "mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit" stattfinden.