Citelis CNG für Verkehrsbetriebe Jihlava Transportation Authority

Iveco Irisbus hat den 111.111. Bus aus Vysoké Mýto geliefert
Askin Bulut

Der Bushersteller Iveco Irisbus hat vor kurzem einen Citelis CNG zwölf Meter an die die Verkehrsbetriebe Jihlava Transportation Authority geliefert. Damit verließ der 111.111. Bus den größten Iveco Irisbus-Werk. Insgesamt übernahm Jihlava Transportation sechs Erdgasbusse der Citelis-Baureihe aus dem tschechischen Werk.

Der Vysoké Mýto ist der größte Iveco Irisbuswerk sowie der größte Buswerk in Europa. Mit dem Bau des Werks in Vysoké Mýto wurde 1895 begonnen, drei Jahre später verließ der erste Bus auf der Basis eines Škoda Fahrgestells die Werkshallen. In der Nachkriegszeit versorgte das Werk den ganzen „Ostblock“ mit Bussen unter dem Namen Karosa. Aus den ursprünglichen 320 m² sind mittlerweile 225.000 m² geworden, 61.000 davon überdacht. Die jährliche Produktion in Vysoké Mýto übersprang 1.000 Stück im Jahr 1998, die 2.000er Marke fiel 2006 aufgrund starker Nachfrage für die 900er Baureihe, aber auch des Launches der Crossway- und Recreo Baureihen. Zwei Jahre später war die Zahl 3.000 erreicht. Gebaut werden die Bestseller von 2.639 Beschäftigten (inkl. Fremdfirmen), geschätzte 1.700 weitere externe Arbeitsplätze gibt es bei Zulieferern. Für die eigenen Mitarbeiter fielen nach Angaben des Herstellers zur Erhaltung der Qualität für Weiterbildung insgesamt 27.787 Trainigsstunden an. Nicht nur in Computerkurse, Sprachtrainings, sondern auch in die Optimierung der Prozesse und das Arbeitsmanagement und die Organisation der Arbeit wurde investiert.

Eine weitere Säule des Werks ist das Ersatzteilwesen. Vysoké Mýto versorgt 18 Länder und lagert ca. 132.000 Positionen von 252 Zulieferern ein. Mit über 100 Nachttransporten täglich stelle man eine Verfügbarkeit von 97,8 Prozent sicher, so Iveco Irisbus. Iveco Irisbus sei eigenen Angaben zufolge (Stand 2011) in Zentral- und Ost Europa mit einem Marktanteil von 22,2 Prozent führender Hersteller. Stark ansteigende Verkäufe in Slowenien, Rumänien und Polen hätten dazu mit beigetragen. Bei Intercity Bussen sei Iveco Irisbus mit 30,8 Prozent Marktführer, so der Hersteller weiter.

Seit mehr als zehn Jahren verfügt das Werk über die Möglichkeit, Fahrgestelle und Fahrgestellteile bis zu einer Länge von 15 Meter in einem Kataphorese-Tauchbad zu behandeln. Dazu werden 300 m³ einer besonderen Flüssigkeit permanent konditioniert. An exponierten Stellen werden Bleche und Verbindungen vorher feuerverzinkt. In Kombination ergebe sich damit die bestmögliche Vorbeugung gegen Korrosion.

Das konzerneinheitliche Verbesserungssystem WCM (world class manufacturing) sorge nach Angaben des Herstellers seit drei Jahren dafür, dass die jeweils besten Merkmale eines Werks auf die anderen Fabriken übertragen werden. Aufgrund der hohen Sonderwunschanteile sei die Fertigung eines Busses (im Schnitt ca. 800 Stunden) in Fertigungszellen unterteilt. Jede der 12 Zellen sei gewissermaßen ein Unternehmen im Unternehmen und für die Qualität verantwortlich. Die jeweils folgende Zelle prüfe diese Qualität ganz genau mithilfe speziell ausgebildeter Inspektoren, so Iveco Irisbus.