Gestartet: Europäisches Kulturhauptstadtjahr in Chemnitz

Die feierliche Eröffnung von Chemnitz als europäische Kulturhauptstadt 2025 fand am Wochenende statt. Das Titeljahr steht unter dem Motto „C the Unseen“.

Das europäische Kulturhauptstadtjahr in Chemnitz ist am Wochenende gestartet. Wie auf dem Theaterplatz sind viele weitere Veranstaltungen geplant. (Foto: Nasser Hashemi)
Das europäische Kulturhauptstadtjahr in Chemnitz ist am Wochenende gestartet. Wie auf dem Theaterplatz sind viele weitere Veranstaltungen geplant. (Foto: Nasser Hashemi)

Die Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 startete am Samstag mit einem zweitägigen Eröffnungsfest, das kulturelle Vielfalt, Weltoffenheit und europäisches Miteinander zelebrierte. Die Chemnitzer und ihre Gäste kamen zusammen, um Demokratie, den europäischen Gedanken und ein friedliches Zusammenleben zu feiern.

Die Menschen aus Chemnitz und den 38 Kommunen der Kulturhauptstadtregion präsentieren bis Ende November 2025 ein umfangreiches Programm mit 223 Projekten und über 1000 Veranstaltungen

Mit einem Festakt eröffneten am Samstagnachmittag Oberbürgermeister Sven Schulze, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, der EU-Kommissar für Generationengerechtigkeit, Jugend, Kultur und Sport, Glenn Micallef, sowie die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, das Kulturhauptstadtjahr. 

Höhepunkt des Programms ist eine große Open-Air-Eröffnungsshow im Stadtzentrum. Die Bühne umrahmt das für Chemnitz ikonische Karl-Marx-Monument. Der Eintritt ist frei, erwartet werden zehntausende Besucher. 

40-jährige Jubiläum Kulturhauptstädte Europas

Mit dem von der Europäischen Union verliehenen Titel „Kulturhauptstadt Europas“ richten sich für ein knappes Jahr Scheinwerfer auf Menschen, Orte und Aktivitäten in Chemnitz und der Kulturhauptstadtregion. Dies ist der Höhepunkt eines umfangreichen Strukturentwicklungsprozesses, der vor vielen Jahren begonnen hat und nachhaltig Wirkung zeigen soll.

Chemnitz 2025 ist ein einzigartiges Partizipationsprojekt, dass zivilgesellschaftliches Engagement durch kulturelle Aktivitäten fördert. Im Zentrum steht der europäische Gedanke. In diesem Jahr wird in Chemnitz das 40-jährige Jubiläum der Kulturhauptstädte Europas begangen. 

Sven Schulze, Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz: „Chemnitz war lange eine Stadt im Schatten, ein Ort, den viele nicht kannten, absichtlich ignorierten oder bewusst mieden. Eine Stadt mit unübersehbaren Brüchen und Narben, aber ebenso eine Stadt, die sich immer wieder neu gefunden und erfunden und aus sich selbst heraus weiterentwickelt hat. Vieles von dem, was hier entstand, ist nicht auf den ersten Blick sichtbar – und doch ist es ausgesprochen sehenswert. Ich lade Sie ein, sich mit uns auf diese Entdeckungsreise zu begeben. Suchen Sie die Geschichten hinter den Garagentoren, in den Werkstätten, in unseren Museen, vor den Bühnen oder auf unseren Sportplätzen. Lassen Sie sich überraschen von der Kreativität, die hier lebt und uns verbindet, von der Stärke unserer Stadt, von der Ehrlichkeit und Bodenständigkeit, von der Vielfalt, die Chemnitz zu bieten hat. Packen Sie ihren Koffer und entdecken Sie die europäische Idee in Chemnitz. Frei von Vorbehalten, ohne vorgefertigte Vorstellungen oder Vorurteile, aber mit einem offenen Herzen. Mit Neugier und Freude auf all das Unentdeckte, das bisher Verborgene, das unsere Stadt so spannend macht.“

Besonderes Programm für Besucher

Das Programm für das Kulturhauptstadtjahr besteht vor allem aus Projekten, die die Menschen aus Chemnitz und der Kulturhauptstadtregion selbst eingebracht haben. Sie stehen für einen breiten Kulturbegriff, Partizipation und zeigen die Vielfalt der Gesellschaft. In der Vorbereitung auf das Kulturhauptstadtjahr sind viele europäische Kooperationen entstanden, die Menschen zusammengebracht und neue Perspektiven vermittelt haben.

Chemnitz 2025 ist mehr als ein außergewöhnliches Kulturjahr – es ist die Einladung, eine bislang wenig gesehene Stadt und Region im Osten Deutschlands zu entdecken. Für die Menschen, die hier leben, ist es die Chance, ihre Vision von einer lebenswerten zukunftsfähigen Gesellschaft und europäischem Miteinander zu teilen.

Stefan Schmidtke, Programmgeschäftsführer Chemnitz 2025: „Kulturhauptstadt Europas zu sein bedeutet, durch kulturellen Wandel tiefgreifende strukturelle Veränderungen anzustoßen, die langfristig wirken. Was Chemnitz 2025 so besonders macht: Das Programm kommt von den Menschen aus Chemnitz und der Kulturhauptstadtregion, ihren Initiativen und ihren Ideen. Sie haben sich in der Region und in Europa vernetzt, Begegnungsräume geschaffen, Neues gelernt, Wissen geteilt und laden zum Mitmachen ein. Die Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 ist ein großes Beteiligungsprojekt. Dieser einzigartige Ansatz der Partizipation und Vernetzung macht Chemnitz 2025 zu einem Vorbild für die Zukunft. Der Titelgewinn hat bereits viel in Bewegung gesetzt – und mit dem Startschuss dieses besonderen Jahres beginnt eine Entwicklung, die weit über 2025 hinaus wirken wird.“