Ende eines Experimentes?

Hanauer Straßenbahn zeigt Problematik des Hessischen Nahverkehrsmodells
Redaktion (allg.)
"Das hessische Nahverkehrsmodell hat sich selbst beerdigt", sagte bdo-Präsident Wolfgang Steinbrück zum Fall der Hanauer Straßenbahn und ihrer Tochtergesellschaft Kraftverkehr Kinzigtal (KVK), die als Musterbeispiele für die hessische Ausschreibungspolitik gelten. Nach Mitteilung des bdo sollen sich die durch die Ausschreibungsaktivitäten entstandenen Verluste der beiden Unternehmen auf mittlerweile 30 Millionen Euro belaufen. "Da es sich bei den beiden Unternehmungen um kommunale Unternehmen handelt, muss der Steuerbürger für die verfehlte Politik eines Unternehmens zahlen", so der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer, der den Fall zum Anlass nahm, die hessische Ausschreibungspolitik zu kritisieren. Das hessische Modell biete keine Chancengleichheit zwischen privaten und kommunalen Unternehmen, so der bdo. Kommunale Unternehmen genießen nicht nur Bestandsschutz, sondern können sich außerhalb ihres geschützten Bereiches auch an Ausschreibungen beteiligen. Dadurch würden private Unternehmen vom Markt gedrängt, obwohl sie wirtschaftlich sauber agieren.