VDL baut erste elektrische Gelenkbusse für KVB in Köln

KVB führt Elektromobilität für den gesamten Liniendienst ein
Askin Bulut

Mit der Unterzeichnung eines Vertrags zwischen den Kölner Verkehrsbetrieben (KVB) und VDL Bus & Coach wurde am 11. Juli 2014 das Startzeichen für den Bau von acht elektrischen VDL-Gelenkbussen gegeben, die ohne Oberleitung fahren. KVB ist eines der ersten Unternehmen in Deutschland, das Elektromobilität für den gesamten Liniendienst einführt.

Die Grundlage für die Elektrobusse bilden der VDL Citea SLFA, ein 18 Meter langer Gelenkbus und der VDL Citea Electric. Insgesamt werden acht elektrische Gelenkbusse in einem neuen futuristisch BRT-Design (Bus Rapid Transit) gebaut. Die Testphasen für die ersten elektrischen Gelenkbusse sollen im Sommer und Herbst 2015 beginnen.

Der VDL Citea SLFA Electric ist ein elektrischer Gelenkbus, der ohne Hilfsmittel vollelektrisch fährt. Er wird weder von einem Dieselmotor unterstützt, noch wird er wie ein Oberleitungsbus kontinuierlich von einem Pantografen mit Strom versorgt. Zwar hat auch der VDL Citea SLFA Electric einen Pantografen, doch wird dieser nur genutzt, um am Ende einer Linienfahrt die Batterien kurz nachzuladen. Wenn der Bus an der Endhaltestelle an die Ladestation andockt, wird zuerst die Batteriekapazität gemessen und dann kurz aber kräftig die erforderliche Strommenge „nachgetankt“. Nachts werden die elektrischen Batterien dann ganz aufgeladen.

„Im neuen innovativen VDL Citea SLFA Electric sind die besten Eigenschaften von Citea Electric und Citea SLFA vereint“, so VDL. Das Modulare System der Citea-Reihe spielt bei der Entwicklung des neuen elektrischen Gelenkbusses eine große Rolle. Es ermögliche das problemlose Einfügen elektrischer Elemente, ohne Abstriche bei den Haupteigenschaften des Citea wie Leichtbauweise, optimale Zugänglichkeit und Komfort machen zu müssen. Ein komfortsteigernder und zugleich umweltfreundlicher Nebenaspekt bestehe darin, dass der VDL Citea Electric leise sei, und zwar sowohl im Businneren als auch nach außen, teilte der Hersteller mit.

Der VDL Citea-Gelenkbus mit seinem ebenen Boden eignet sich gut für die Beförderung größerer Personenzahlen. Die Niederflurbauweise ermöglicht einen leichten Einstieg und bietet zum Beispiel Fahrgästen mit Kinderwagen oder Rollstuhl guten Zugang. Dies gilt sowohl für den vorderen Teil des Busses als auch für den Bereich hinter dem Gelenk.

Das neue BRT-Design verleiht dem Citea SLFA Electric ein futuristisches Aussehen. Dies äußert sich vor allem in der schräg nach hinten verlaufenden Windschutzscheibe und der charakteristischen Dachlinie. In Windschutzscheibe, Heckscheibe und Seitenscheiben sind Zielortanzeiger integriert. Die vordere Einstiegstür ist extrabreit ausgeführt, um auch hier das Ein- und Aussteigen zu erleichtern und den Fahrgastfluss zu fördern. Die Radkappen an der 2. und 3. Achse runden das Bild dieser neuen Citea-Variante ab.

Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) sind für den ÖPNV in Köln und Umgebung verantwortlich. Der Fuhrpark besteht aus 367 Bahnen und über 300 Bussen. Rund 3.000 Mitarbeiter sorgen dafür, dass auf den fast 60 Bus- und Bahnlinien alles reibungslos verläuft. Jeden Tag werden gut 850.000 Fahrgäste befördert.