ÖPNV: 4,2 Milliarden fahren Bus

Laut VDV stiegen die Fahrgastzahlen um 0,5 Prozent.
Julia Lenhardt

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV), Köln, verzeichnete im Jahr 2015 bei seinen Mitgliedsunternehmen einen Fahrgastrekord von erstmals über zehn Milliarden Fahrgästen. Dies geht aus der Bilanz 2015 des VDV hervor. Das Ergebnis entspricht einer Steigerung von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, so der Verband. Der Bus war demnach mit rund 4,2 Milliarden Fahrgästen das meistgenutzte Angebot, gefolgt von U-, Straßen- und Stadtbahnen mit insgesamt 3,8 Milliarden Fahrgästen sowie dem Schienenpersonennahverkehr mit zwei Milliarden Nutzern. Die Fahrgastzahlen stiegen demnach seit 1997 zum 18. Mal hintereinander.

Mehr Investitionen nötig

Die Erträge der ÖPNV-Unternehmen stiegen laut VDV um 3,5 Prozent im Vergleich zu 2014 auf 11,7 Milliarden Euro an. Es müsse jedoch auch mehr Geld für die Erneuerung der Fahrzeuge und der Infrastruktur investiert werden. Grund dafür sind demnach der wachsende Sanierungsstau im deutschen ÖPNV von zurzeit vier Milliarden Euro sowie die angespannte Haushaltslage vieler Kommunen.

Nachfrage auf dem Land geht zurück

Trotz steigender Gesamtzahlen sinkt nach Expertenangaben die Nachfrage nach ÖPNV-Angeboten im ländlichen Raum. Dies liege an der zunehmenden Urbanisierung der Bevölkerung, den sinkenden Schülerzahlen sowie dem demografischen Wandel.

Förderung von E-Bussen

Im Hinblick auf den bereits erprobten Einsatz von Elektrobussen im ÖPNV schlägt der VDV eine weitere Förderung von jährlich 30 Millionen Euro über vier Jahre vor (busplaner berichtete). Die größten Herausforderungen beim Einsatz der Elektrobusse seien nach VDV-Angaben die hohen Anschaffungskosten sowie die teilweise noch nicht erreichte Zuverlässigkeit. Durch die Förderungen könne gewährleistet werden, dass eine relevante Stückzahl von E-Bussen bis zum Jahr 2020 bundesweit im Einsatz seien.