Solaris Charging Park: Innovativer Ladepark für Elektrofahrzeuge

Er bietet u.a. die Möglichkeit des bidirektionalen Ladens.

Der Ladepark wird eine Gesamtfläche von 5.000 m2 haben. (Grafik: Solaris)
Der Ladepark wird eine Gesamtfläche von 5.000 m2 haben. (Grafik: Solaris)
Claus Bünnagel

Solaris Charging Park – so heißt die Investition auf dem Gelände von Solaris in Bolechowo bei Posen. Der mit verschiedenen Ladesystemen und der Technik des bidirektionalen Ladens ausgestattete Ladepark wird einer der modernsten in Europa sein. Die Möglichkeit, verschiedene Lösungen zu testen, ermöglicht Solaris, eine maßgeschneiderte Antwort auf den steigenden Bedarf europäischer Verkehrsbetreiber nach Elektrobussen zu geben. Der Charging Park wird zur Nutzung in der ersten Hälfte 2022 übergeben. 

2021 lieferte Solaris einige Hundert Elektrobusse in fast 30 Städte in ganz Europa aus. Die Priorität des Unternehmens im Bereich Vertrieb liegt eben bei den emissionsfreien Fahrzeugen. Ihr Anteil an Bestellungen des Herstellers ist maßgeblich und wächst Jahr für Jahr weiter. Die Investition in den eigenen Ladepark, d.h. einen zentralen Ort für die Ladung von Elektrobussen, ist ein natürlicher Schritt in der dynamischen Entwicklung des emissionsfreien Solaris-Angebots. 

Einblick für Kunden

Der Ladepark wird eine Gesamtfläche von 5.000 m2 haben. In seinem überdachten Teil werden vier Ladestellen für Fahrzeuge, die Hauptladestation und ein technischer Raum untergebracht. Auf dem Dach der Konstruktion werden Photovoltaikzellen angebracht, die die lokale Energieerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen ermöglichen. Daneben werden Ladeinseln für die Ladung per Stecker platziert. In dem neuen Park werden alle Lade- und Entladeprozesse stattfinden wie auch neue Technologien und Funktionalitäten getestet. Der Ladepark wird auch Kunden dienen, die sich dort Einblick in verschiedene innovative Lösungen werden verschaffen können. 

Bidirektionales Laden

Im Charging Park werden Ladesysteme von drei verschiedenen Lieferanten installiert. So werden verschiedene Batterieladesysteme getestet und auf die verschiedenen Marktbedürfnisse zugeschnittene Angebote vorbereitet. Die erste Lösung ist ein Ladegerät mit acht Ladepunkten und einer Leistung von 150 kW bis 600 kW, mit dem drei Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden können. Das System ist mit allen auf dem Markt erhältlichen Steckern kompatibel. Daran kann sowohl ein herkömmlicher Bus als auch ein Oberleitungsbus angeschlossen werden. Es unterstützt auch die V2G-Technologie (Vehicle-to-Grid), d.h. die Technologie des bidirektionalen Energieflusses zwischen dem Fahrzeug und dem Netz. Der Solaris Charging Park wird der in Polen erste bidirektionale Ladepark sein und einer der ersten innovativen Anlagen dieser Art in ganz Europa. Dank der V2G-Technologie wird es möglich sein, die Busse für Testzwecke zu entladen und sie als mobile Energiespeicher zu nutzen.

Zentrales Managementsystem zur Überwachung

Im Ladepark wird auch ein Ladegerät mit vier Ladepunkten und einer Gesamtleistung von 300 kW installiert. Es wird zwei Steckeranschlüsse wie auch einen konventionellen und einen invertierten Pantographen besitzen. Darüber hinaus werden auch zwei unabhängige Plug-in-Ladegeräte mit einer Leistung von jeweils 150 kW – jedes mit der V2G-Funktionalität – vorhanden sein. Mittels eines zentralen Managementsystems wird der Betrieb des Charging Park überwacht und gesteuert. 

Die Bauarbeiten sollen bis Ende des Jahrs abgeschlossen sein. Seine volle Betriebsfähigkeit soll der Ladepark Mitte 2022 erreichen.