I See Mobility: Ahmed Al Damrawy neuer Geschäftsführer

Bis Ende 2023 wollen der Wirtschaftswissenschaftler und sein Team bis zu sieben Standardbusse umbauen, mit denen sie Erfahrungen im Linienverkehr mit Betreibern sammeln und die erforderlichen Zertifikate testen.

Will die Busbranche elektrifizieren: Al Damrawy, neuer Geschäftsführer der I See Mobility GmbH in Barsbüttel. (Foto: PR)
Will die Busbranche elektrifizieren: Al Damrawy, neuer Geschäftsführer der I See Mobility GmbH in Barsbüttel. (Foto: PR)
Claus Bünnagel

Ahmed Al Damrawy ist neuer Geschäftsführer beim E-Bus-Umrüster I See Mobility. Er stammt aus einer ägyptischen Unternehmerfamilie und hat in Kanada und den USA internationales Management studiert. Mittlerweile bringt es Al Damrawy auf 28 Jahre Berufserfahrung im internationalen Management bei der EU für nachhaltige Entwicklung und alternative Mobilität in Nordafrika, der Weltbank in Washington, einer internationalen Hilfsorganisation in arabischen Ländern, einer Berufsbildungsorganisation in Südostasien und einer Unternehmensberatung im Nahen Osten. 

Umrüstspezialist aus dem hohen Norden

Die I See Mobility GmbH entwickelt an der deutsch-dänischen Grenze Umrüstsätze für den Umbau von Dieselbussen auf E-Antrieb. Das Unternehmen, das zur Nürnberger Leasing-Gruppe (NL) gehört, will die Umrüstsätze in zwei Jahren weltweit verkaufen und die Busse potenzieller Kunden mit lokalen Montageteams vor Ort fahrbereit machen. 

Mich haben die Vision und die Unternehmerpersönlichkeit des Eigentümers Ferdinand Dorn gereizt. (Damrawy)

Gesellschafter Dorn erwartet, dass der gesetzliche Druck infolge der Clean Vehicles Directive der EU auch die Nachfrage nach seinen Lösungen auf anderen Kontinenten begünstigt.

Organisationsfähigkeiten

Damrawy und Dorn, der damals einen neuen Chef für die I See Mobility GmbH suchte, hatten sich um die Jahreswende 2020/21 über einen gemeinsamen Geschäftskontakt kennengelernt. Der Gesellschafter schätzt Damrawys Management- und Organisationsfähigkeiten, sein Durchhaltevermögen und seine soziale Intelligenz. Der Deutsch-Ägypter, der schon als Schuljunge mit Schrauben handelte, Händler mit Lebensmitteln vom Großmarkt belieferte und bis heute mehr als 89 Länder bereist hat, sagt:

Wenn man immer mit Muslimen, Christen, Juden und Atheisten arbeitet, viele kulturelle Eigenheiten berücksichtigen muss und das über fast alle Kontinente hinweg, verfeinert man schnell seine Wahrnehmungs- und Durchsetzungsstrategien. 

Intern hat der Kosmopolit mit Doktortitel und deutschem Pass bereits Arbeitsabläufe und Zuständigkeiten neu organisiert und ist derzeit dabei, in Absprache mit Dorn Verträge neu zu gestalten und Prozesse rechtlich abzusichern, damit das Unternehmen eine bessere Bonität hat und die Voraussetzungen für Fördermittel erfüllt.

Ziel: Sieben Umrüstungen bis Ende 2023

Bis Ende 2023 wollen der Wirtschaftswissenschaftler und sein Team bis zu sieben Standardbusse umbauen, mit denen sie Erfahrungen im Linienverkehr mit Betreibern sammeln und die erforderlichen Zertifikate testen. Zweiter Schritt wird der internationale Vertrieb der Bausätze sein, die die I See Mobility bei deutschen Lieferanten einkauft und konfiguriert. Wo Bedarf besteht, werden dann lokale Montageteams qualifiziert. 

Das Klima heizt sich auf – Zeit für grüne und alternative Mobilität. (Al Damrawy)