Meinungsbeitrag

Eröffnung Munich Battery Lab: Twaice und Vispiron tun sich zusammen

Das Batterieanalytiksoftware-Unternehmen und der F&E-Dienstleister bündeln ihre Ingenieurs- und Testkompetenzen in einem neuen Batterielabor in München.

​​​​​​​Bei der Eröffnung: Michael Baumann (l), CEO und Co-Founder von Twaice im Gespräch mit Amir Roughani (r), Geschäftsführer der Vispiron Group. (Foto: C. Harttmann)
​​​​​​​Bei der Eröffnung: Michael Baumann (l), CEO und Co-Founder von Twaice im Gespräch mit Amir Roughani (r), Geschäftsführer der Vispiron Group. (Foto: C. Harttmann)
Martina Weyh
(erschienen bei Transport von Christine Harttmann)

Gestern Abend haben Twaice und Vispiron gemeinsam das Munich Battery Lab eröffnet. In dem Batterielabor wird analysiert, wie sich Batteriezellen unter verschiedenen Umweltbedingungen verhalten. Es sei in seiner Form einzigartig in München und setze einen Meilenstein für eine grünere und zukunftsorientierte Mobilität, versicherte Michael Baumann, CEO und Co-Founder von Twaice, bei der offiziellen Eröffnung.

Münchens zweite Bürgermeisterin, Katrin Habenschaden (Bündnis 90/Die Grünen), sprach von einer „Brennzelle des Fortschritts“.

„Hier wird die Zukunft der Mobilität fein justiert.“

Zwar würden, so Habenschaden, mehr als ein Drittel der deutschen Autofahrer gerne auf ein e-Auto umsteigen. In der Realität aber führen selbst in München nur 1,4 Prozent der zugelassenen Fahrzeuge rein elektrisch. Umso wichtiger seien Projekte wie dieses. Denn, so betonte die Bürgermeisterin:

„Die elektrische Antriebswende braucht die richtigen Argumente auf ihrer Seite.“

Ludwig Hartmann, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen im Bayerischen Landtag, ergänzte:

„Wir werden eine Antriebswende im Verkehr brauchen."

Das nächste Auto sei, so profezeite er, ein eAuto. Dafür und für die Energiewende sei jedoch die Batterietechnik essenziell. Daher komme es darauf an, sie immer weiter zu verbessern und zu optimieren.

„Und genau das wird mit dem Munich Battery Lab gemacht – Batterien werden immer genauer analysiert, besser und effizienter gemacht.”

Der Schwerpunkt des Labors liegt auf dem Testen von Lithium-Ionen-Batterien in Bezug auf ihre Leistungsfähigkeit und Stabilität unter vordefinierten Umwelteinflüssen. Dafür haben die beiden Münchner Unternehmen innerhalb von sechs Monaten eine Prüfinfrastruktur auf Grundlage des aktuellen technischen Stands für Batterieprüfungen aufgebaut. Das Labor ermöglicht jetzt auf mehr als 100 Quadratmetern Fläche die Analyse von unterschiedlichen Zelltypen in der Batterie, bei einer Stromstärke von einem bis zu mehreren Hundert Ampere, einer Kühlleistung von 40 kW und unter Verwendung von zehn Temperaturkammern. Damit entstehe mit über 100 verfügbaren Messkanälen und Temperaturen von -20 °C bis zu +80 °C eines der bedeutendsten und technologisch fortschrittlichsten Kompetenzzentren für Batterien in Deutschland, werben Twaice und Vispiron. 

Das Labor ermöglicht die Analyse unterschiedlicher Batterietypen und Batteriechemien, Parameter- und Lebensdauertests, Temperaturwechselprüfungen sowie kalendarische oder zyklische Alterungstests. Der Profit der Kunden soll im besseren Verständnis des Batterieverhaltens liegen, damit sie ihre Batterieentwicklung optimieren können. Die Testinfrastruktur wird zusätzliche Daten für die Batterie-Analytik von Twaice bereitstellen.

Amir Roughani, Geschäftsführer der Vispiron Group zeigte sich überzeugt, dass mit dem neuen Labor die Technologien der Kunden vorangetrieben werden und so der Ausbau der E-Mobilität beschleunigt werde. Denn:

„Der neue Brennstoff besteht aus Daten, Algorithmen und Kapazitäten.“

Baumann fügte hinzu: 

„Das Munich Battery Lab wird einen wichtigen Beitrag leisten, um Batteriealterung und -verhalten in der Tiefe zu analysieren.“

Als Teil des Twaice Battery Research Centers könne Twaice seine Software weiter verbessern und zusammen mit Vispiron einen wichtigen Beitrag zu klimafreundlicher Mobilität und Energie leisten.

Roughani setzte dann schließlich das Motto des Abends:

„Machen nicht warten. denn sonst passiert nichts.“