E.ON: Neues Test- und Innovationszentrum für Elektromobilität

Das Testlabor umfasst mehr als 25 Prüfstationen und fünf Klimakammern auf rund 10.000 m2. Einzigartig in Europa: die Erprobung von Ladelösungen für Lkw-Flotten mit bis zu 3 MW Leistung.

Das Testzentrum verfügt über fünf Klimakammern, in denen sich viele weltweit vorkommende Temperaturbedingungen simulieren lassen. (Foto: Bünnagel)
Das Testzentrum verfügt über fünf Klimakammern, in denen sich viele weltweit vorkommende Temperaturbedingungen simulieren lassen. (Foto: Bünnagel)
(erschienen bei VISION mobility von Claus Bünnagel)

E.ON hat ein neues Test- und Innovationszentrum für Ladetechnologien und nachhaltige Energielösungen eröffnet. Am neuen Standort in Essen testet und erforscht der deutsche Energiekonzern Lade- und Speicherlösungen für Elektrofahrzeuge sowie deren intelligente Einbindung in das Energie-Ökosystem. Auf einer Fläche von rund 10.000 m2stehen mehr als 25 Prüfstationen und digitale Testumgebungen für Untersuchungen an Fahrzeugen, Ladestationen, Wallboxen und Zubehör bereit. 

Fünf Klimakammern

Darüber hinaus verfügt das Testlabor über fünf Klimakammern. Mit ihrer Hilfe können die E.ON-Ingenieure viele weltweit vorkommende Temperaturbedingungen simulieren – von eisiger Kälte bis zu extremer Hitze. So lässt sich das Ladeverhalten von Elektroautos bei Temperaturen zwischen –40 und +50°C Grad Celsius untersuchen. Kunden wie etwa Automobilhersteller können dadurch auf aufwändige und kostenintensive Tests in realer Umgebung verzichten. Neben der Forschung und Entwicklung schult E.ON im Testzentrum auch seine Kunden und Partner in Sachen Installation und Wartung.

E.ON-Vorstandsmitglied Patrick Lammers sagte bei der Eröffnung: „Wir werden jährlich mindestens 1.000 zusätzliche öffentliche Ladestationen in ganz Europa aufbauen. Mit unserem neuen Test- und Innovationszentrum schaffen wir die notwendigen Kapazitäten, um die weiter steigende Nachfrage nach Ladeinfrastruktur bedienen zu können.”

Europaweit einzigartige Testumgebung für das Laden von E-Trucks und -Busse

Ein besonderer Schwerpunkt des Testlabors liegt auf der Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs. Gemeinsam mit Fahrzeugherstellern testet und entwickelt E.ON hier Ladetechnologien, die für die besonderen Anforderungen elektrischer Lastkraftwagen und Busse konzipiert sind. Das Testlabor ist europaweit die einzige Einrichtung, in der das schnelle Laden im Schwerlastverkehr mit bis zu 3 MW Leistung getestet werden kann.

„Schnelles Laden von Lkw ist entscheidend, um den Güterverkehr auf der Straße zu elektrifizieren und klimaneutral zu machen. Bis es so weit ist, ist noch viel zu tun. In den nächsten Jahren werden wir in diesem Bereich zahlreiche technologische Innovationen sehen. Wir können vor Ort neue Hochleistungsladesäulen für Trucks mit Leistungen bis zu 3 MW problemlos testen und sind damit auch auf zukünftige Entwicklungen mit immer höheren Ladeleistungen bestens eingestellt“, sagte Davide Villa, CEO von E.ON Drive.

Elektromobilität nutzerfreundlich und massentauglich machen

Die Internationale Energieagentur geht davon aus, dass sich die Zahl der Autos mit E-Antrieb bis 2030 verzehnfachen könnte. Mit der steigenden Anzahl und Vielfalt von Fahrzeugmodellen und Ladelösungen wird die Interoperabilität zwischen den einzelnen Systemen zu einer immer größeren Herausforderung. Darüber hinaus muss sich die Branche mit der zunehmenden Komplexität der Ladelösungen auseinandersetzen, die vom Schnellladen für Elektroautos und -Lkw bis hin zum bidirektionalen Laden reichen, z.B. für Vehicle-to-Home-Anwendungen.

„In unserem Testlabor konzentrieren wir uns darauf, das gesamte Ökosystem der Elektromobilität zu verstehen und zu verbessern. Dabei steht und fällt die Nutzerfreundlichkeit mit dem reibungslosen Zusammenspiel verschiedenster smarter Technologien. Deshalb liegt ein weiterer Schwerpunkt unseres neuen Standorts darauf, die Interoperabilität und Zuverlässigkeit der Ladeinfrastruktur zu optimieren“, ergänzte Davide Villa.

140 neue Ladestandorte fürs Deutschlandnetz

E.ON verfolgt mit seinem Elektromobilitätsgeschäft eine europaweite Wachstumsstrategie und setzt auf den Ausbau der Schnellladeinfrastruktur. In Deutschland wird E.ON u.a. rund 140 neue Ladestandorte mit mehr als 1.200 Ladepunkten für das vom Bund geförderte Deutschlandnetz errichten. Hinzu kommt die Ladeinfrastruktur, die E.ON für seine Kunden europaweit aufbaut. Allein im Jahr 2022 hat E.ON an Privat- und Geschäftskunden in Europa mehr als 20.000 Ladepunkte verkauft.