E-Auto: Kosten deutlich unter Verbrenner-Niveau

Der Corsa-e fährt bis zu 7.000 Euro, der Škoda Kodiaq bis zu 12.000 Euro günstiger als die Schwestermodelle mit fossilem Antrieb.

E-Autos sind heute schon günstiger in der TCO-Betrachtung als Verbrenner. (Grafik: BEM)
E-Autos sind heute schon günstiger in der TCO-Betrachtung als Verbrenner. (Grafik: BEM)
Claus Bünnagel

Während Endverbraucher beim Verbrennungsfahrzeug oftmals nur den Einkaufspreis analysieren, lohnt bei der Elektromobilität der Vergleich der kompletten Kostenbelastung im sogenannten TCO (Total Cost of Ownership). Demnach gewinnen die E-Autos den Vergleich bei typgleichen Modellen und unterbieten die Verbrenner-Pkw in den Unterhaltskosten deutlich.

Corsa-e und Enyaq im Vergleich mit Verbrennerpendants

Wie der Bundesverband eMobilität e.V. (BEM) zu Beginn des neuen Jahres vorrechnet, sind neben dem staatlichen Umweltbonus für E-Autos und der drohenden Abgabenlast für CO2 emittierende Fahrzeuge durch die steigende Kfz-Steuer und steigenden Spritpreisen auch die geringeren Verbrauchskosten und der niedrige Wartungsaufwand ein starkes Argument für die Stromer. Bei einem Kleinwagen wie dem Opel Corsa ist das Modell mit Elektroantrieb nach acht Jahren Nutzungsdauer und 15.000 km Jahreslaufleistung in den Gesamtkosten um fast 7.000 Euro günstiger als der herkömmliche Benziner. Im Bereich der Mittelklassefahrzeuge ist die Differenz ebenfalls beachtlich. Beim Vergleich der leistungsähnlichen Škoda-Fahrzeuge beträgt der Kostenvorteil des E-Modells Enyaq gut 12.000 Euro zum vergleichbaren Verbrenner-Modell Kodiaq.

Kalkulationsgrundlagen

Die Berechnungen beruhen auf der Annahme, dass 80 % der E-Auto-Fahrer ihr Fahrzeug zu Hause laden, wobei der übliche Heimstromtarif fällig wird. Für die externe Energieversorgung ist der gegenwärtige Mittelwert zwischen dem EnBW DC Tarif von 0,49 € je kWh und den 0,79 Cent von Ionity als Kalkulationsgrundlage gewählt worden.

Nicht nur für Besserverdiener

Mit den Berechnungen tritt der BEM Behauptungen entgegen, die Elektromobilität sei nur gut für Besserverdiener und fördere eine soziale Spaltung. 

Wir haben schon viele abwegige Argumente gegen die Elektromobilität gehört, die sich beim genaueren Hinsehen in Luft auflösen. Nach den Unternehmen können auch Pendler von den Kostenvorteilen profitieren. Umso wichtiger ist deshalb der Ausbau der privaten und öffentlichen Ladeinfrastruktur sowie von Schnellladesäulen und die Verständigung auf europäisch einheitliche Technikstandards und Bezahllösungen. (BEM-Präsident Kurt Sigl) 

Mit den guten Rahmenbedingungen eröffnet sich nach Ansicht des Verbands die Chance zur breiten gesellschaftlichen Öffnung.