ADL Enviro500EV Charge: Elektrischer Doppeldecker für Nordamerika

Der 13,7 m lange Bus verfügt über eine Batteriekapazität von 648 kWh und bis zu 82 Sitzplätze.

Der ADL Enviro500EV Charge könnte Doppeldeckerverkehre in Nordamerika revolutionieren. (Foto: ADL)
Der ADL Enviro500EV Charge könnte Doppeldeckerverkehre in Nordamerika revolutionieren. (Foto: ADL)
Claus Bünnagel

Alexander Dennis hat seinen ersten batterieelektrischen Doppelstockbus für Nordamerika vorgestellt. Der 13,7 m Enviro500EV Charge ist ein Ergebnis der Übernahme des in Großbritannien ansässigen Herstellers durch die NFI Group, denn das Fahrzeug reiht sich in das NFI-Portfolio von Nullemissionsbussen ein. Der Bestandteil „Charge“ in der Modellbezeichnung verbindet ihn mit der New Flyer Baureihe Xcelsior Charge, die kürzlich in einer neuen Version auf den Markt gebracht wurde. Der Enviro500EV Charge ist auch der erste Elektrobus von ADL aus dem Joint Venture mit dem chinesischen Hersteller BYD, da die ADL-E-Busse in Großbritannien mit BYD-Antriebs- und Batterietechnologie ausgestattet sind.

Elektrische Wärmepumpe

Wie alle NFI-Doppelstockbusse für Nordamerika verfügt der 13,7 Meter lange Enviro500EV Charge u.a. über USB-Anschlüsse sowie WLAN- und Multimediafunktionen, außerdem über ein neues Armaturenbrett. Sein Hauptmerkmal allerdings ist die hohe Fahrgastkapazität mit bis zu 82 Sitzen, davon 53 im Oberdeck. Dennoch kann eine Batteriekapazität von 648 kWh bereitgestellt werden, die in das Chassis und das Heck des Fahrzeugs integriert ist. Die Energieversorgung ist über CCS-Ladepunkte auf der linken oder rechten Seite des Busses möglich. Die elektrische Wärmepumpe an Bord soll den Stromverbrauch beim Klimatisieren und vor allem Heizen reduzieren.

Antrieb über ZF AxTrax?

Zu den weiteren Besonderheiten gehört die Einzelradaufhängung an der Vorderachse. Für den Antrieb sorgt eine elektrische Portalachse mit Nabenmotoren und 2 × 125 kW Spitzenleistung. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um die ZF AxTrax, da ZF bereits Partner von New Flyer ist. Die Antriebs- und die Nachlaufachse wurden übrigens getauscht, so dass der Antrieb über die dritte Achse erfolgt. Im Fahrzeuginnern fällt der völlig ebene Boden bis hin zu den hinteren Sitzplätzen ebenso auf wie die elektrische Rollstuhlrampe am vorderen Einstieg.